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Wolfsburg-Sieg mit zwei Kapitänen

Beim 3:1 gegen St. Pauli tragen Guilavogui und Arnold die Binde

Wolfsburg-Sieg mit zwei Kapitänen

Die Wolfsburger jubeln über den Treffer zum 2:1 durch Victor Osimhen.

Die Wolfsburger jubeln über den Treffer zum 2:1 durch Victor Osimhen. imago

Aus Wolfsburgs Trainingslager in Marbella berichtet Thomas Hiete

Wer wird der neue Kapitän des VfL Wolfsburg? Noch will sich Trainer Martin Schmidt nicht festlegen, sondern noch ein paar Tage lang "genau hinschauen". Beim Test gegen St. Pauli geschah wenig Überraschendes in dieser Frage: Trug im ersten Durchgang Josuha Guilavogui die Binde, übernahm sie nach seiner Einwechselung für den Franzosen im zweiten Durchgang Maximilian Arnold, der Favorit auf diesen Posten.

Seiner Favoritenrolle gerecht wurde der Bundesligist, der jedoch gegen den Gegner aus Hamburg jedoch vor allem im ersten Durchgang Defensivprobleme offenbarte. Beim 0:1 griffen William, der ein ums andere Mal wackelte, und Felix Uduokhai nicht beherzt genug ein, Waldemar Sobota schloss eiskalt ab.

Dann aber übernahm der VfL die Initiative. Jeffrey Bruma, der lange verletzt war und defensiv den besten Eindruck hinterließ, köpfte nach einer Ecke von Yunus Malli zum Ausgleich ein, nach einem Traumpass von Josuha Guilavogui und einem Querpass von Divock Origi erzielte dessen Sturmpartner Victor Osimhen das 2:1. In der Schlussphase sorgte Daniel Didavi per Kopf nach Flanke von Paul Verhaegh für die Entscheidung. "Eine perfekte Flanke", freut sich Wolfsburgs Hinrunden-Topscorer. Künftig jedoch muss Didavi auf seinen schwäbischen "Landsmann" Mario Gomez verzichten, der nach Stuttgart gewechselt ist. "Menschlich und sportlich wird er sicher fehlen", sagt der VfL-Regisseur, "aber wir werden es kompensieren. Wir haben viele Spieler, die Tore schießen können." Und wer sollte Kapitän werden? "Der Trainer", sagt Didavi, "wird eine Entscheidung treffen - und die wird gut sein."

Wolfsburg agiert zunächst im 4-2-2-2-System

Taktischer Fingerzeig von Schmidt: Wolfsburg agierte wie schon beim Pokalspiel in Nürnberg (2:0) vor der Winterpause zunächst im 4-2-2-2-System, Spielmacher Malli kam über den linken Flügel. Der Coach erklärt: "Ich wollte Victor Osimhen im Sturm sehen. So sind wir griffiger im Anlaufen, das ist eine Option." Auf dem rechten Flügel feierte Rückkehrer Josip Brekalo sein Comeback im VfL-Dress mit Licht und Schatten. "Wir sehen seine Abläufe", sagt Schmidt, "wir haben gesehen, dass er uns auf der Außenbahn was bringt. Gegen den Ball kann er noch robuster werden. Aber wir haben gute Eindrücke von ihm."

Auch das Fazit bei seiner Mannschaft fiel bei Schmidt positiv aus. "Wir wollten Siegeswillen auf den Platz bringen, das haben wir erfüllt. Die Fehler, die wir gemacht habe, stören das Gesamtbild. Unterm Strich aber war es ein guter Test." Wolfsburgs zweiter und letzter Trainingslagertest findet am Samstag um 15.30 Uhr in Marbella statt. Dann ist St. Paulis Ligakonkurrent Dynamo Dresden der Gegner.