Wolfsburgs Trainer Stephan Lerch schickte sein Team in einer 4-4-2-Formation aufs Feld. Dabei bildeten Pajor und Harder, die in 21 Saisonspielen 27 Mal traf, den Doppelsturm. Essens Coach Markus Högner ließ in einem 4-2-3-1-System spielen.
Schüller trifft nach nur elf Sekunden
Nach nur elf Sekunden ging der Außenseiter überraschend in Führung: Schüller tauchte plötzlich frei vor Abt auf, chippte den Ball über die Torhüterin hinweg und köpfte ein (1.). Der Treffer war gleichzeitig das schnellste Tor im Pokalfinale bei den Frauen aller Zeiten. Daraufhin machten die Wolfsburgerinnen Druck und erzielten durch Harder den Ausgleich (11.). Doch die Essenerinnen schlugen zurück: Hegering stellte den Vorsprung per Kopf wieder her (18.).
In der Folge spielten die Wölfinnen auf den Ausgleich und hatten durch Pajor (29.) und Rolfö (36.) gute Möglichkeiten auf das 2:2, doch die Chancen blieben ungenutzt. Die SGS zeigte sich dabei sehr konzentriert, machte den Wolfsburgerinnen über weite Strecken das Leben schwer und setzte auch in der Offensive immer wieder Nadelstiche. So ging es mit 2:1 in die Pause.
Spektakuläres Finale
Im zweiten Durchgang war Wolfsburg weiterhin das spielbestimmende Team, kam aber kaum zu guten Tormöglichkeiten. Essen hingegen erhöhte beinahe auf 3:1: Feldkamp traf in der 59. Minute nur den Pfosten. Mit der ersten eigenen Tormöglichkeit des zweiten Durchgangs glichen die Wölfinnen dann aus: Nach einem Eckball landete der Ball bei Blässe, die aus rund 25 Metern ihr Glück versuchte und links unten einschoss (70.). Und damit nicht genug, denn Wolfsburg drehte das Spiel: Bloodworth tauchte nach einem Eckball frei im Strafraum auf und köpfte ins linke Eck ein (86.). Doch die Essenerinnen gaben sich nie auf und kamen in einem hochspannenden Spiel in der Nachspielzeit durch einen direkten Freistoß von Ioannidou doch noch zum 3:3 (90+1.). Es gab also Verlängerung.
Die Verlängerung spielte sich größtenteils im Mittelfeld ab. Es war weiterhin sehr umkämpft, gleichzeitig machte sich aber auch die lange Spielzeit bemerkbar. Beide Mannschaften wirkten müde, wobei die Wölfinnen das Spiel kontrollierten, aber nur selten Lücken fanden. Das gelang ihnen dann doch noch einmal. Zweimal rettete der Pfosten für Essen, erst gegen Claudia Neto, dann lenkte Brüggemann den Nachschuss an den anderen Pfosten (113.). Die SGS war zum Ende der Partie stehend K.o., warf sich aber in jeden Schuss und verdiente sich so das Elfmeterschießen.
Harder verwandelt entscheidenden Elfmeter
Beide Teams verwandelten ihre ersten beiden Elfmeter. Popp trat als dritte Schützin für den VfL an und verschoss. Den Vorteil wussten die Essenerinnen aber nicht zu nutzen, denn sowohl Ioannidou als auch Brüggemann verwandelten in der Folge nicht. Harder trat schlussendlich zur Entscheidung an, schob lässig rechts unten ein und krönte die Wölfinnen so zum sechsten Mal in Folge zum Pokalsieger der Frauen. Damit übertrifft der VfL den 1. FFC Frankfurt, der den Pokal zwischen 1999 und 2003 fünfmal hintereinander gewann.