2. Bundesliga

Wieder kein Training: HSV ohne Hadzikadunic gegen Schalke

Viererkette ohne vier nimmt Gestalt an - Walter muss improvisieren

Wieder kein Training: HSV ohne Hadzikadunic gegen Schalke

Die Zeit bis zum Eröffnungsspiel reicht nicht: HSV-Coach Tim Walter kann nicht auf Dennis Hadzikadunic zurückgreifen.

Die Zeit bis zum Eröffnungsspiel reicht nicht: HSV-Coach Tim Walter kann nicht auf Dennis Hadzikadunic zurückgreifen. IMAGO/Oliver Ruhnke

Der Bosnier hat auch Donnerstagmittag nicht mit seiner neuen Mannschaft trainiert, also den dritten Tag in Folge ausgesetzt. Nach dem Wechsel an die Elbe und dem etwas verspäteten Einstieg in die Vorbereitung hatte der 25-jährige Innenverteidiger zuletzt leichte muskuläre Probleme beklagt. "Wenn Dennis bereit ist zu spielen, dann wird er auch spielen", lautete Walters Ansage. Nun ist klar: Er ist es nicht.

Muheims Trainingseinstieg kommt zu spät

Dass es mit Miro Muheim am Donnerstag zumindest einen Rückkehrer ins Mannschaftstraining gab, ist nur auf den ersten Blick ein Mutmacher für den Freitag. Denn: Der Linksverteidiger hatte nach einem Faszienriss in der Wade die komplette Vorbereitung verpasst und erstmals überhaupt eine ganze Einheit mit den Kollegen bestritten. Das bedeutet: Womöglich schafft es der Schweizer in den Kader gegen die Schalker, eine ernsthafte Alternative aber ist er noch nicht. Und genau die sind dem Trainer im Verlauf der Vorbereitung mehr und mehr ausgegangen.

Die Ausfallliste ist lang

Mit Ausnahme von Youngster Nicolas Oliveira hat kein Verteidiger die komplette Vorbereitung absolvieren können, alle anderen waren zwischendurch mal im Krankenstand. Und für eine komplette Viererkette gilt dies auch jetzt. Von rechts fehlen William Mikelbrencis (schwere Muskelverletzung an der Hüfte), Hadzikadunic, Sebastian Schonlau (Wadenprobleme) und trotz Trainingseinstieg eben auch Muheim - zu viel für einen erfolgreichen Start, zumal mit Ludovit Reis auch das Bindeglied zwischen Offensive und Defensive nicht zur Verfügung steht?

Es gibt keine Ausreden, wir freuen uns, dass es losgeht. Es ist eine Ehre, die Saison eröffnen zu dürfen.

Tim Walter

Walter ist bemüht, Vorfreude zu vermitteln. "Es gibt keine Ausreden", erklärt der 47-Jährige, "wir freuen uns, dass es losgeht. Es ist eine Ehre, die Saison eröffnen zu dürfen." Dies allerdings mit einer Viererkette, die nicht aufeinander abgestimmt ist. Und gar nicht aufeinander abgestimmt sein kann: Rechtsverteidiger Ignace van der Brempt ist erst seit rund einer Woche in Hamburg und konnte die Anpassungsschwierigkeiten bei der Generalprobe gegen die Glasgow Rangers (1:2) nicht kaschieren; der neue Innenverteidiger Guilherme Ramos ist nach Schulter-Operation ebenfalls erst seit rund einer Woche voll belastbar, war ursprünglich nicht für den Start vorgesehen, die Ausfallflut aber macht seinen Einsatz alternativlos; Stephan Ambrosius wurde vor einem Jahr aussortiert, weil er mit seiner eher rustikalen Art nicht zu Walters Stil passt, nun muss er im Zentrum ran; Moritz Heyer ist grundsätzlich durchaus auf dem Verschiebebahnhof zu Hause, eigentlich sollte der Allrounder rechts hinten jedoch ersetzt werden - zum Start muss er links hinten ran.

"Ich habe genug Jungs, auf die ich mich jetzt freue", sagt Walter, "das sind Jungs, mit denen wir in der Lage sind, ein gutes Spiel zu machen." Es sind aber allesamt "Jungs", die zumindest bei der Saison-Premiere in der jeweiligen Position niemand in der Startelf erwartet hatte.

Sebastian Wolff

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