Wiedenbrücks Trainer Thomas Stratos konnte nicht auf allzu viele Spieler setzen, die über Erfahrung in höherklassigen Ligen verfügten. Lange brachte es immerhin auf drei Einsätze in der 3. Liga für den SC Paderborn, Profifußball kannten aber nur Jansen, der beim MSV Duisburg zu zehn Einsätzen in der 2. Liga kam, und Studtrucker (drei Zweitligaspiele für Arminia Bielefeld).
FC-Coach Stale Solbakken vertraute im ersten Pflichtspiel der Saison vorwiegend auf arrivierte Kräfte. Mit Riether stand lediglich ein Neuzugang in der Startelf der "Geißböcke", bei denen Keeper Rensing und Innenverteidiger Mohamad (beide Innenbandzerrung) fehlten.
DFB-Pokal
Die Kölner kamen naturgemäß von Anfang an zu mehr Ballbesitz und größeren Spielanteilen, allerdings sprang aus dieser optischen Überlegenheit zunächst fast gar nichts heraus. Bis auf eine Chance von Podolski, der aus elf Metern an Wiedenbrücks Schlussmann Lange scheiterte (8.), herrschte im Strafraum der Ostwestfalen gähnende Leere. Der Regionalligist stellte sich geschickt an, er stand gut gestaffelt und ließ die Kölner nicht zur Entfaltung kommen. Der FC musste seine Angriffe immer wieder neu aufbauen und tat sich sehr schwer.
Doch dann schlug die 23. Minute: Jajalo passte sehenswert in den Lauf von Podolski, der aus 16 Metern gleich abzog. Lange ließ nur nach vorne klatschen, Leenemann wollte per Grätsche klären, schoss dabei aber den nachsetzenden Novakovic an. Äußerst unglücklich für den Innenverteidiger. Mit der Führung im Rücken traten die Kölner nun noch ein wenig selbstbewusster auf, ließen dabei aber die notwendige Konsequenz vermissen.
Wiedenbrück hält tapfer mit - Köln macht's entspannt und routiniert
Eine Nasenlänge voraus: Kölns Jajalo im Duell mit Boachie (re.). Getty Images
Wiedenbrück dagegen kämpfte weiter tapfer und war um eigene Angriffe bemüht, allerdings fand der Regionalligist keinen Zugang zum Kölner Strafraum. Klare Torchancen hatte nur der FC, so prüfte Chihi Lange mit einem sehenswerten Schlenzer aus 18 Metern (31.). Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff kam es erneut zum Duell Chihi gegen Lange - und wieder behauptete sich der Schlussmann. Dann schlug aber Novakovic wieder zu: Der Slowene wurde von Podolski in Szene gesetzt und besorgte per Kopf den 2:0-Halbzeitstand.
Zum Seitenwechsel reagierten beide Trainer: Stratos brachte mit Bulut und Tietz gleich zwei Neue, während bei den Gästen Eichner für Andrezinho kam. Am Spielverlauf änderte das freilich nichts. Der FC blieb spielbestimmend und hätte durch Novakovic früh alles klar machen können. Der Slowene ließ jedoch gleich zwei erstklassige Gelegenheiten ungenutzt (57./59.). Wiedenbrück hielt sich dennoch wacker und spielte teilweise gefällig mit, kam aber überhaupt nicht zu Torabschlüssen.
Die Ostwestfalen waren also zu harmlos, Köln investierte nicht mehr allzu viel und spielte den eigenen Stiefel routiniert herunter. Folglich plätscherte das Duell lange Zeit ereignislos vor sich hin. Jajalo hatte aber noch ein Tor in der Hinterhand: Nach einem weiten Pass kam der Ball bis zum Kroaten durch, der souverän den 3:0-Endstand markierte (78.).
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Wochenende in der Liga los. In der Regionalliga West muss Wiedenbrück am Samstag in Trier ran. Zeitgleich empfängt der 1. FC Köln zum Bundesligastart den VfL Wolfsburg.