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Handball-Bundesliga: HSG Wetzlar feiert zweiten Heimsieg

Gummersbach kassiert knappe Pleite bei der HSG

Rudelbildung nach Abpfiff: Wetzlar feiert emotionalen zweiten Heimsieg

Emotionen kochen hoch: Nach Abpfiff gab es eine größere Rudelbildung.

Emotionen kochen hoch: Nach Abpfiff gab es eine größere Rudelbildung. imago images

Die Zeiten, in denen die HSG Wetzlar bei Heim-Auftritten selbst Rekordmeister Kiel Angst und Schrecken einjagte, sind vorbei. Welche Kraft die Mannschaft gemeinsam mit den Fans aber noch immer entwickeln kann, stellte die Mannschaft von Trainer Frank Carstens am Montagabend gegen den VfL Gummersbach unter Beweis.

Die ersten 30 Minuten gingen an die früher traditionell heimstarken Wetzlarer, die in zwei Kategorien klar dominierten: Die HSG warf in zwei zweiminütigen Überzahlsituationen fünf Tore und markierte ebenso viele vom Kreis - Gummersbach hatte jeweils kein einziges vorzuweisen.

In einer Partie, die im ersten Abschnitt praktisch nur den Positionsangriff kannte (nur ein Tempogegenstoßtor vom VfL), blieben Lenny Rubin (5 Tore/5 Würfe) wie auch Kreisläufer Vladimir Vranjes (4/4) fehlerfrei. Bei Gummersbach erzielten Milos Vujovic (3/4) und Giorgi Tskhovrebadze (3/6) immerhin jeweils drei Treffer.

Die Torhüter schenkten sich im ersten Abschnitt indes wenig; Wetzlars Till Klimpke stand bei fünf Paraden (28 Prozent Fangquote), Daniel Rebmann bei vier (24 Prozent). Nach dem Seitenwechsel arbeitete Gummersbach an einem Comeback, das durch einen 4:0-Lauf - von 17:21 auf 21:21 - zwischenzeitlich in der Luft lag.

Wetzlar aber hatte drei große Trümpfe in der Hand: Den überragenden Rubin im Angriff, den eingewechselten Torhüter Anadin Suljakovic (vier Paraden) zwischen den Pfosten - und das nötige Spielglück bei Abprallern. Elf Sekunden vor dem Ende warf Rubin den entscheidenden Treffer, ehe ein wilder Wurf von Tskhovrebadze in Richtung von Rubin und Magnus Fredriksen die Emotionen überkochen ließ.

Nach Abpfiff kam es zu einer großen Rudelbildung, in der auch Wetzlars Keeper Klimpke ordentlich mitmischte. Die Unparteiische Andre Kolb und Markus Kauth aus Bayern bekamen die Situation allerdings schnell in den Griff.

Köster hadert mit der Abwehrleistung des VfL

Die Probleme sah Gummersbachs Kapitän Julian Köster woanders: "Wir kriegen heute über 60 Minuten nicht die Abwehr hin, die uns bei den letzten beiden Spielen gegen Berlin und Melsungen so ausgezeichnet hat." Der Nationalspieler haderte bei "Dyn" mit "einfachen Tore von sechs Metern", zu denen Wetzlar immer wieder eingeladen worden sei.

Auch die elf Tore von Linksaußen Vujovic, seine größte Ausbeute in dieser Saison, waren für den VfL am Ende zu wenig. Carstens attestierte Rubin eine "hervorragende Verfassung", die der Schweizer aber bereits "seit Wochen" an den Tag lege.

Das Ding heute war sehr, sehr wichtig.

Frank Carstens

Mit Blick auf die Tabelle wollte er den zweiten Heimsieg und den erst fünften in dieser Saison nicht überbewerten. "In der Bundesliga kann alles passieren", stellte Carstens klar, der nicht verschweigen wollte: "Das Ding heute war sehr, sehr wichtig."

Wetzlar, das nun vier Punkte vor einem Abstiegsplatz liegt, gastiert am kommenden Sonntag (16.30 Uhr) bei den Rhein-Neckar Löwen. Gummersbach, das Sechster bleibt, hat am Samstag (20.30 Uhr) das schwere Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt vor der Brust.

HSG Wetzlar - VfL Gummersbach 33:31 (17:13)

Tore für Wetzlar: Rubin 8, Novak 6/3, Vranjes 5, Cavor 4, Fredriksen 3, Mellegard 3, Zelenovic 2, Meyer Ejlersen 1, Wagner 1
Tore für Gummersbach: Vujovic 11/7, Köster 4, Tskhovrebadze 4, Pregler 3, Schluroff 3, Blohme 2, Horzen 1, Kiesler 1, Mappes 1, Vidarsson 1
Schiedsrichter: Andre Kolb (Augsburg)/Markus Kauth (Taufkirchen)
Strafminuten: 6 / 10
Disqualifikation: - / -

msc

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