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Bundesliga Spielbericht
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HSG Wetzlar entscheidet Krimi gegen ThSV Eisenach mit Buzzerbeater

Zwei Rote Karten

HSG Wetzlar entscheidet Krimi gegen ThSV Eisenach mit Buzzerbeater

Nemanja Zelenovic feierte mit Wetzlar einen Krimisieg.

Nemanja Zelenovic feierte mit Wetzlar einen Krimisieg. IMAGO/Oliver Vogler

Mit einer Erfolgsserie im Dezember hatte sich die HSG Wetzlar aus dem Tabellenkeller gelöst und bis auf Rang 9 vorgearbeitet. Mit dem kraftvollen Rückraum sollten die Mittelhessen gleich die ersten beiden Treffer der Partie erzielen.

Eisenachs offensive Deckung konnte Wetzlar gut mit viel Laufarbeit auch ohne Ball lösen, in der Chancenverwertung hatte man aber mehrere gute Chancen gegen Matija Spikic liegen gelassen. 

Auf der Gegenseite konnte Till Klimpke den möglichen Rückstand nur einmal verhindern, Eisenach unter der klugen Regie von Manuel Zehnder drehte die Partie. Die Thüringer konnten neben drei Treffern des Schweizers auch zweimal auf Ivan Snajder zum 2:5 (10.) abräumen.

Erst mit der Hereinnahme von Lenny Rubin sollte die Torflaute der HSG beendet werden. Der Schweizer traf erst selbst und bediente dann den eingelaufenen Domen Novak zum 4:5 (14.).

Wetzlar kämpfte sich wieder auf Augenhöhe, die Vorlage konnten die Gäste aber zunächst halten. Erst als Till Klimpke mit seiner sechsten Parade den möglichen sechsten Treffer von Zehnder verhinderte, konnte Zelenovic den Siebenmeter herausholen, den Domen Novak sicher zum 9:8 (21.) verwandelte.

Diskussion um Freiwurf vor der Pausensirene

Eisenach schlug aber zurück, vor allem Manuel Zehnder drehte auf, das 12:13 erzielte der Schweizer ebenso wie auch den 13:15-Pausenstand. Es war ein direkt geworfener Freiwurf.

Wetzlar hatte anschließend noch den falschen Ausführungsort bemängelt, denn das Foul an Yonatan Dayan hatte sich rund einen Meter weiter links ereignet. Allerdings hatte Vladimir Vranjes auch den liegenden Ball ein wenig blockiert und so auch Zeit von der Uhr genommen.

Die Thüringer sollten den besseren Start in Durchgang zwei erwischen, auch Anadin Suljakovic sollte beim Siebenmeter den zehnten Treffer von Zehnder zum 15:19 (37.) nicht verhindern.

Klimpke und Zelenovic drehen für Wetzlar das Spiel

Wetzlar fand aber bei einer Zeitstrafe gegen Philipp Meyer wieder seinen Rhythmus, hatte in Till Klimpke einen starken Rückhalt und das Eigengewächs sollte mit seiner neunten Parade und gemeinsam mit dem achten Tor von Nemanja Zelenovic zum 20:20 (40.) wieder alles auf null stellen.

Eisenach tauschte mehrfach zwischen die Pfosten. Es ging hin und her und dennoch sahen die Zuschauer auch attraktiven Handball im Abstiegskampf. Sehenswert war das 24:25 von Manuel Zehnder beim Sprung in den Torraum hinter den Rücken, wenig später holte sich Wetzlar durch Domen Novak die Führung zurück. 

Eisenach holte sich aber das Momentum wieder zurück, zwang Frank Carstens beim 26:29 zur Auszeit und der Umstellung auf das Spiel mit dem siebten Feldspieler, das schon im Hinspiel noch einmal die Wende gebracht hatte. Zudem rückte nun Anadin Suljakovic dauerhaft zwischen die Pfosten, auch um Till Klimpke nach Diskussionen mit den Schiedsrichtern noch einmal abkühlen zu lassen. 

Zwei Rote Karten und der siebte Feldspieler

Erneut bewiesen die Mittelhessen Comeback-Qualitäten, mit dem Siebenmetertreffer von Domen Novak zum 29:30 (56.) war wieder alles offen. Zumal Eisenach nun auch die restlichen Minuten in der Deckung auf Justin Kurch nach der dritten Zeitstrafe verzichten musste. Auf der Gegenseite sah Vladimir Vranjes die direkte Rote Karte. Der Bosnier wollte um Peter Walz herum und grätschte mit seinem langen Ausfallschritt den zum Tor ziehenden Yoav Lumbroso um.

Die Intensität stieg an, beide Teams zeigten Nerven. So nun auch Manuel Zehnder, der rund zwei Minuten den Siebenmeter nicht an Anadin Suljakovic vorbeibrachte. So war es nach einer Auszeit dann Lenny Rubin, der zum 30:30 egalisierte. Auch Misha Kaufmann nahm 29 Sekunden vor dem Ende noch einmal seine letzte Einflussmöglichkeit und sagte den finalen Spielzug der Thüringer an.

Die Verantwortung lag im Abschluss bei Manuel Zehnder, dessen Wurf landete aber nicht im Kasten. Wetzlar leitete einen Gegenangriff ein, Stefan Cavor konnte unter doppelter Bedrängnis den Ball an den Kreis passen, dort schnappte sich Domen Novak im Zweikampf mit Ivan Snajder das Leder und warf den Ball in die Maschen. Ein Eisenacher Gegenangriff scheiterte hingegen an der korrekten Ausführung des Anwurfes - auch Wetzlar war im ersten Durchgang ein solches Vergehen abgepfiffen worden.

Domen Novak war am Ende erfolgreichster Torschütze seiner Mannschaft mit 10/2 Toren, Nemanja Zelenovic stand bei 8 Treffern. Eisenach hingegen hatte mit Manuel Zehnder (15/5) seinen überragenden Spieler.  Der Schweizer baute damit auch seine Führung in der Torschützenliste der Handball Bundesliga weiter aus.

HSG Wetzlar - ThSV Eisenach 31:30 (13:15)

HSG Wetzlar: T. Klimpke (11 Paraden), Suljakovic (1 Parade); Novak 10/2, Zelenovic 7, Rubin 4, Vranjes 3, Becher 3, Meyer Ejlersen 2, Cavor 1, Wagner 1, Pedersen, O. Klimpke, Fredriksen, Mellegard, Fuchs

ThSV Eisenach: Kornecki (5 Paraden), Spikic (5 Paraden), Plaue (0 Paraden); M. Zehnder 15/5, Lumbroso 4, Donker 4, Grgic 3, Snajder 2, Ende 1, Kurch 1, Reichmuth, Patrail, Walz, Mengon, Meyer, Saul

Schiedsrichter: Tobias Tönnies (Stendal)/Robert Schulze (Magdeburg)
Zuschauer: 3523
Strafminuten: 2 / 10
Disqualifikation: Vranjes (57./grobes Foul) / Kurch (56., 3. Zeitstrafe)

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Christian Stein