Ja, was hatte es vor diesem Spiel viel Gesprächsstoff gegeben. Das Aus von Mauricio Pochettino, die Rückkehr von José Mourinho, zwei Klubs in einer tiefen Krise und die verheerende Auswärtsmisere der Spurs von zwölf Gastauftritten ohne Sieg.
Und ja, war davon viel zu sehen. West Ham, seit sieben Spielen sieglos, beschränkte sich gegen Tottenham, vor der Partie Tabellen-14., aufs Verteidigen und machte das zu Beginn ordentlich. Die Spurs waren das bessere, aber auch nicht wirklich gute Team in einer ganz zähen Partie. Aber sie spielten eben beim 16. - und deshalb reichten ein paar druckvolle Minuten vor der Pause für eine komfortable Führung. Erst hatte Son einen Steckpass von Alli flach ins lange Eck abgeschlossen (36.), dann Lucas Moura eine Hereingabe des Südkoreaners nach kämpferischem Einsatz von Alli verwertet (43.).
Gegenwehr erhielt der Champions-League-Finalist auch nach der Halbzeit nicht. Lucas Moura vergab noch eine sehr gute Gelegenheit zur Entscheidung (48.), die besorgte stattdessen Kapitän Kane: Der Top-Torjäger köpfte eine mustergültige Flanke von Rechtsverteidiger Aurier aus wenigen Metern ein (49.). Wirklich gestört hatte ihn West-Ham-Verteidiger Diop dabei nicht.
Die Spurs spielten es in der Folge souverän herunter, mussten am Ende aber noch ganz kurz zittern. Nach dem überraschenden Anschlusstreffer des eingewechselten Antonio (71.) traf Abwehrmann Ogbonna in der letzten Minute (90.+6) nach einer Snodgrass-Ecke - kurz danach pfiff Schiedsrichter Michael Oliver ab.
So holte Tottenham beim Mourinho-Debüt schließlich den ersten Liga-Auswärtssieg seit Januar dieses Jahres (2:1 beim FC Fulham). Auf der Gegenseite dürfte die Luft für Hammers-Coach Manuel Pellegrini nach nun acht Spielen ohne Sieg ganz dünn werden.