Manchester Uniteds Trainer Erik ten Hag reagierte auf das 0:1 bei Brighton & Hove Albion mit drei personellen Änderungen: Malacia, Eriksen und Weghorst verdrängten Diogo Dalot, Fred sowie Martial auf die Bank.
West Ham hatte beim 0:3 bei Manchester City die dritte Niederlage in Folge kassiert, dabei aber aufgrund einer Virus-Erkrankung auch auf drei Stammspieler verzichten müssen - unter anderem Kapitän Rice. Den defensiven Mittelfeldspieler brachte Trainer David Moyes nun ebenso neu in der Startelf wie Aguerd, Soucek und Benrahma. Coufal stand nicht im Kader, während Downes, Pablo Fornals und Emerson auf der Bank Platz nahmen.
Sportlich entwickelte sich zu Beginn eine recht einseitige Angelegenheit: ManUnited war überlegen und hatte den Vorwärtsgang eingelegt. Es dauerte auch nicht lange, ehe die "Red Devils" über Rashford (2.), Bruno Fernandes (7.) und Antony (10.) erste Warnschüsse abgaben - dann scheiterte Rashford auch noch am Pfosten (17.).
De Geas Aussetzer gibt West Ham Auftrieb
Die Gäste waren obenauf, brachten sich jedoch selbst in die Bredouille: Bei einer eigentlich harmlose Szene, Benrahma befand sich im Dribbling gegen drei Mann, zog der Flügelspieler einfach mal auf gut Glück ab und profitierte auf einmal davon, dass sich de Gea verschätzte und den Ball zur überraschenden Hammers-Führung passieren ließ. Der Spanier schaute ziemlich bedröppelt drein, er wusste nur allzu gut um den Bock, den er da geschossen hatte (27.).
Die Führung gab West Ham Auftrieb. Die Londoner machten nun noch ein paar Extra-Meter, suchten die Zweikämpfe noch eher und machten dem anrennenden, aber unter dem Strich zu statisch agierendem Rekordmeister das Leben schwer.
Weil die Moyes-Elf auch noch das Glück auf ihrer Seite hatte - auch Antony scheiterte am Aluminium (32.) - brachte sie die knappe Führung in die Halbzeit.
ManUnited ideenlos, West Ham energisch
In Hälfte zwei verteidigten die abstiegsbedrohten Londoner noch energischer, standen noch kompakter und machten den "Red Devils" das Leben sprichwörtlich zur Hölle.
Ten Hag versuchte mit der Einwechslung von Martial für den an diesem Abend recht unauffälligen Weghorst seinem Team frisches Leben einzuhauchen, doch es änderte sich wenig. ManUnited konnte sogar froh sein, dass Souceks vermeintliches 2:0 zu Recht wegen Abseits nicht zählte - zuvor hatten die Gäste erschreckend halbherzig verteidigt (73.).
Erschreckend waren auch die schwachen Offensivbemühungen von Manchester, das in Hälfte zwei lange Zeit keinen nennenswerten Abschluss hatte - bis zur 77. Minute, als Rashford sich gegen Cresswell durchtankte und in Fabianski seinen Meister fand. In der Schlussphase war es dann Martial, der zunächst an Fabianski scheiterte (90.+1) und anschließend freistehend aus kurzer Distanz am Tor vorbeiköpfte (90.+2).
Sorgenfalten in Manchester werden größer
So reichte es für West Ham zum Sieg, der die Hammers dem Klassenerhalt einen großen Schritt näherbringt und frisches Selbstvertrauen für das bevorstehende Halbfinal-Hinspiel in der Conference League gegen AZ Alkmaar am Donnerstag (21 Uhr) beschert. in der Liga geht's für die Londoner am kommenden Sonntag nach Brentford (15 Uhr).
Manchester United wiederum braucht tags zuvor gegen die Wolverhampton Wanderers (16 Uhr) dringend Punkte, um nicht doch noch Gefahr zu laufen, die Champions-League-Plätze zu verlieren. Der Vorsprung auf Verfolger Liverpool beträgt nur noch einen mickrigen Punkt, allerdings haben die Reds ein Spiel mehr bestritten hat.