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"Wer uns als Favorit sieht, hat keine Ahnung vom Fußball"

WSG beim WAC gefordert

"Wer uns in der Favoritenrolle sieht, hat keine Ahnung vom Fußball"

Thomas Silberberger erwartet eine unterhaltsame Partie

Thomas Silberberger erwartet eine unterhaltsame Partie APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER

Wenn die WSG Tirol auf den Wolfsberger AC trifft kann man durchaus auf eine unterhaltsame Begegnung hoffen, die mit reichlich Toren bestückt ist. Allein in der vergangenen Saison fielen in den vier Duellen zwischen den beiden Vereinen ganz 19 Tore, was einem Schnitt von 4,75 Treffern pro Duell entspricht. Das erste Aufeinandertreffen im letzten Grunddurchgang entschied die Truppe von Thomas Silberberger mit 4:1 für sich, beim Rückspiel in Kärnten konnte man sich nach einem fulminanten 5:3-Krimi erneut durchsetzen. In der anschließenden Meistergruppe setzte es dann zu Beginn eine 0:2-Niederlage in Wolfsberg, ehe man sich kurz vor Ende der Saison ein 2:2 im eigenen Stadion gegen die "Wölfe" aus dem Lavanttal erkämpfte. Der Tiroler Bundesligist geht dementsprechend mit einer positiven Bilanz in das Duell der vierten Bundesligarunde und hofft endlich den ersten Saisonsieg feiern zu können.

4. Spieltag

Mit dem Wolfsberger AC treffen die Mannen von Thomas Silberberger auf einen angeschlagenen Gegner, der ebenfalls noch ohne Erfolg in dieser Saison ist und zuletzt zwei schmerzhafte Niederlagen gegen Sturm Graz (1:4) und den SK Rapid (0:3) erlitten hat. Mit nur einem Punkt und einer Tordifferenz von 2:8 rangiert die Mannschaft von Robin Dutt nur auf dem letzten Platz, für die Ansprüche der in den letzten Jahren von Erfolg verwöhnten Wolfsberger viel zu wenig. WSG-Coach Silberberger will seine Mannschaft trotz der Negativform des Gegners nicht in der Favoritenrolle wissen: "Wir treffen auf einen ehemaligen Europacupteilnehmer, der vor Jahresfrist noch gegen Dynamo Moskau und Feyenoord Rotterdam für Furore gesorgt hat. Also jeder, der uns jetzt in der Favoritenrolle sieht, hat keine Ahnung vom Fußball."

Tiroler Unachtsamkeit im späteren Spielverlauf

Während die Tiroler (3) im Vergleich zu den Wolfsbergern (8) bislang wesentlich weniger Gegentore kassiert haben, gibt es in der Offensive bei beiden Mannschaft noch Nachholbedarf. Zwei der drei bisher erzielten Treffer gehen bei der WSG auf die Kappe von Juventus-Leihgabe Giacomo Vrioni, der da weitermacht, wo Nikolai Frederiksen in der vergangenen Saison aufgehört hat. Beim WAC waren bislang nur Spielmacher Michael Liendl mit einem Elfmeter sowie Abwehrprofi Dominik Baumgartner mit einem Kopfball (nach Liendl-Assist) erfolgreich. Ob man daher wieder ein Torfestival erwarten darf? Thomas Silberberger rechnet mit einem rassigen Spiel: "Die Matches gegen Wolfsberg haben immer hohen Unterhaltungswert gehabt. Es waren immer lässige Spiele - schon vor zwei Jahren, als wir in der Bundesliga angedockt sind. Das ist auch am Samstag zu erwarten. Ein Spiel mit offenem Visier auf beiden Seiten."

In Tirol hofft man beim Auswärtsspiel gegen den WAC auch über 90 Minuten das volle Potential ausschöpfen zu können, bislang zeigte die WSG über weite Strecken der Partie eine ansehnliche Leistung, präsentierte sich aber im Laufe der Spiele zunehmend unaufmerksam und kassierte bislang jedes Mal den Ausgleich innerhalb der letzten 30 Spielminuten. "Wenn wir unser Spiel einmal über 70 bis 75 Minuten auf den Platz bringen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir Wolfsberg wieder ungeschlagen verlassen werden und vielleicht sogar einen Dreier holen", fordert Silberberger mehr Konzentration von seiner Mannschaft. Ähnlich sieht es auch Mittelfelspieler Thanos Petsos, der sein Team aber bereits auf einem guten Weg zu sehen vermag: "Wir verbessern uns von Spiel zu Spiel und verstehen die Abläufe, die der Trainer erwartet, ein Stück weit besser. Das ist ein Prozess, der über die ganze Saison geht. Die ersten drei Spiele waren so gesehen schon ganz okay."

ma