Wattenscheids Coach Farat Toku nahm gegen Heidenheim keine Veränderung vor und brachte dieselbe Elf wie zuletzt beim 2:0 gegen die Zweitvertretung des FC Schalke .
Bei den von Frank Schmidt trainierten Gästen gab es im Vergleich zum 1:1 beim 1. FC Nürnberg zwei Veränderungen in der Abwehrkette. Beermann und Becker verteidigten in der Mitte bzw. auf der rechten Seite anstelle von Wittek und Strauß.
Im altehrwürdigen Lohrheidestadion sahen die Zuschauer, darunter auch der Ex-Wattenscheider Souleymane Sané, Vater von Nationalspieler und ManCity-Neuzugang Leroy, eine ausgeglichene Anfangsphase ohne spürbaren Klassenunterschied. Und das, obwohl FCH-Coach Schmidt klar formuliert hatte: "Wir sind der Favorit in Wattenscheid."
Doch es war nicht der Zweitligist, sondern der Außenseiter aus der Regionalliga West, der die erste Möglichkeit hatte: Erwig-Drüppel verzog knapp (22.). Auf der Gegenseite zeigte sich die Schmidt-Elf erstmals und verpasste in Person von Kleindienst unmittelbar darauf den Heidenheimer Führungstreffer (23.). Es waren die einzigen nennenswerten Aktionen in den ersten 25 Minuten, die ansonsten nur wenig zu bieten hatten.
Gerade Heidenheim enttäuschte offensiv komplett. Die Schmidt-Elf agierte trotz statistischer Vorteile bei Torschüssen, im Ballbesitz und der Zweikampfführung ideenlos und bekam von den Nullneunern hierfür die Quittung: Tumbul nickte eine von Kapitän Buckmaier verlängerte Freistoßflanke von Glowacz zur Wattenscheider Führung ein (30.).
DFB-Pokal, 1. Runde
Da eine Heidenheimer Reaktion auf dem Rasen ausblieb, reagierte Coach Schmidt von der Seitenlinie aus und nahm Rasner noch vor dem Pausenpfiff vom Feld. Atanga war neu dabei. Doch auch mit verändertem Personal geriet der Regionalligist im ersten Durchgang defensiv kein weiteres Mal mehr in Bedrängnis.
Fingerzeig: Torschütze Denis Thomalla (re.) signalisiert Bard Finne, dass er großen Anteil an der Wende trägt. Picture Alliance
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wechselte Heidenheim erneut und brachte mit Verhoek (für Titsch-Rivero) einen zweiten Angreifer. Doch auch mit dem Niederländer trat kaum Besserung im Spiel des FCH ein. Zwar verlagerte sich das Spielgeschehen verstärkt in die Wattenscheider Hälfte, einen gefährlichen Abschluss verbuchten die Schmidt-Schützlinge vorerst aber nicht - auch weil Kleindienst im letzten Moment von Buckmaier geblockt wurde (66.).
Wattenscheid sorgte hingegen nur noch selten für Entlastung, hielt den knappen Vorsprung aber noch. FCH-Trainer Schmidt zog daraufhin seinen letzten Trumpf und schickte Angreifer Finne ins Rennen. Und der Norweger drückte der Partie sofort seinen Stempel auf und trug entscheidend dazu bei, dass der Zweitligist nach 90 Minuten als Sieger vom Feld ging. Erst bereitete er Verhoeks Ausgleichstreffer mit einer Flanke von rechts vor (75.), fünf Minuten später legte er für Thomalla auf, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (80.).
Bei den Wattenscheidern hingen die Köpfe in der Folge nach unten, schnupperten sie doch an der Überraschung. Doch vom Heidenheimer Doppelschlag erholte sich die Toku-Elf nicht mehr und ging deshalb als Verlierer vom Feld.
Das nächste Ligaspiel für Wattenscheid findet am 30. August um 20.15 Uhr gegen Siegen statt. Am 26. August um 18.30 Uhr spielt Heidenheim in der 2. Bundesliga gegen Würzburg.