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Wasserdusche für Ranieri: 72-Jähriger führt Cagliari zum Klassenerhalt

Trauer in Sassuolo: Erster Abstieg nach elf Jahren

Wasserdusche für Ranieri: 72-Jähriger führt Cagliari zum Klassenerhalt

Strahlemänner: Trainer Claudio Ranieri, Stürmer Gianluca Lapadula & Co. feiern Cagliaris Klassenerhalt.

Strahlemänner: Trainer Claudio Ranieri, Stürmer Gianluca Lapadula & Co. feiern Cagliaris Klassenerhalt. Getty Images

Cagliari Calcio hatte an diesem vorletzten Serie-A-Spieltag das Glück in der eigenen Hand - und konnte sich beim Abstiegskracher bei Kellerkind Sassuolo Calcio auf die eigene Anhängerschaft verlassen. Über 4000 Fans hatten die über 800 Kilometer weite Reise aus Sardinien in die Emilia-Romagna angetreten, um ihre Mannschaft lautstark im Mapei Stadium unterstützen zu können.

Mit Erfolg: Mittelfeldmann Matteo Prati in der 71. Minute aus dem Gestochere und Stürmer sowie Kapitän Gianluca Lapadula in der Nachspielzeit via selbst herausgeholtem Elfmeter sorgten für den 2:0-Sieg in der Fremde und den damit verbundenen sicheren Klassenerhalt. Das alles nach dem bitteren Abstieg 2022 und der direkten Rückkehr des Traditionsklubs aus Cagliari - trainiert von Claudio Ranieri.

Der inzwischen 72-jährige Kulttrainer, der schon die Roma, Juventus, Inter, Napoli trainiert und Leicester City 2015/16 zur Wundermeisterschaft in der Premier League geführt hatte, wurde dementsprechend gefeiert. Seit 2023 angestellt, war Ranieri nun nach der Serie-A-Rückkehr auch der wichtige Klassenerhalt gelungen. Spieler und Betreuer überschütteten den Gentleman direkt nach Spielschluss mit Wasser und ließen den Coach mit Umarmungen und Jubelarien vor den vielen mitgereisten Fans hochleben.

Sassuolo muss "Ciao Ciao" sagen

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Doch wo Freud, da auch Leid: Denn Gastgeber Sassuolo vergab mit diesem 0:2 gegen Cagliari auch die letzte Chance auf den Ligaverbleib. Ohne die schmerzlich vermissten Top-Akteure Domenico Berardi und Samu Castillejo schaffte die Mannschaft des erst seit März installierten Retters Davide Ballardini keinen so dringend benötigten Heimsieg mehr.

Und war eben Stunden später durch das 1:1 zwischen den ebenfalls bedrohten Klubs Udinese Calcio sowie FC Empoli direkt abgestiegen - erstmals in der Historie des 1920 gegründeten Vereins. Zur Einordnung: Erst im Jahr 2013 war den Neroverdi einst der erstmalige Serie-A-Aufstieg geglückt, seitdem Sassuolo aber eben auch nie wieder abgestiegen. Bis zu diesem bitteren Tag, als nach elf Erstliga-Jahren wieder "Ciao Ciao" gesagt werden musste.

Samardzic mittendrin

Lazar Samardzic

Hat Udinese Calcio ganz spät noch einen wichtigen Punkt ergattert: Ex-Bundesliga-Spieler Lazar Samardzic. IMAGO/ZUMA Press

Wer in einer Woche am 38. und letzten Spieltag dem längst als Absteiger feststehenden Klub US Salernitana sowie nun eben Sassuolo folgen wird, ist noch gänzlich offen. So befinden sich noch Aufsteiger Frosinone Calcio (wichtiger 1:0-Sieg in Monza) mit 35 Punkten, Hellas Verona mit 34, Udinese Calcio ebenfalls mit 34 und Empoli - aktuell mit 33 Zählern auf dem dritten Abstiegsrang gelegen - im Rennen.

Durchaus kurios: Während Empoli in der finalen Runde gegen Favorit AS Rom ans Werk muss, duellieren sich Frosinone und Udinese im direkten Duell um den Klassenerhalt. Spannung ist vorprogrammiert. Udine hat hier übrigens nur die etwas bessere Ausgangslage gegenüber Empoli, weil an diesem Sonntag das 1:1 beim direkten Duell in der Toskana mit dem FCE ganz spät erreicht worden war. Der ehemalige Herthaner und Leipziger Lazar Samardzic, der vor dem 0:1-Rückstand einen Elfmeter verursacht hatte, trat hier in der 14. Minute der ausgedehnten Nachspielzeit selbst vom Punkt an, um seinen Farben noch den einen wichtigen Punkt zu retten.

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