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ManCity: Warum Guardiola nicht auf Kalvin Phillips setzt

Verlässt der Sommerneuzugang ManCity bald schon wieder?

Warum Guardiola nicht auf Phillips setzt

Trug das ManCity-Trikot schon, aber nur sehr selten: Kalvin Phillips.

Trug das ManCity-Trikot schon, aber nur sehr selten: Kalvin Phillips. IMAGO/Pro Sports Images

Sieben Startelfänderungen nahm Pep Guardiola im Heimspiel gegen Leeds United am Samstag vor, Manchester Citys Terminkalender könnte in der heißesten aller Saisonphasen schließlich nicht voller sein: Nachholspiele, Champions-League-Halbfinale, FA-Cup-Finale - nahezu alle drei Tage geht es für den amtierenden englischen Meister um Siege fürs ersehnte Triple. Nur Kalvin Phillips darf nicht mitmachen.

Der 27 Jahre alte englische Nationalspieler und WM-Teilnehmer war im Sommer für 49 Millionen Euro von Samstagsgegner Leeds gekommen, kann seine Saison aber im Grunde schon jetzt als Lehrjahr ohne großen Praxisteil abhaken. Achtmal spielte er für ManCity bislang in der Premier League, jedes Mal wurde er eingewechselt, zuletzt in der Nachspielzeit beim 3:0 gegen West Ham unter der Woche. Seine einzigen beiden Startelfeinsätze erlebte er Anfang des Jahres im Ligapokal (0:2 in Southampton) und im FA Cup (3:0 bei Bristol City), nachdem er im Herbst wochenlang wegen einer Schulterverletzung ausgefallen war.

Damit für Phillips noch ein dritter hinzukommt, müsste ManCity schon vorzeitig als neuer, alter Meister feststehen. Nur so jedenfalls ließen sich Guardiolas Worte im Vorfeld des Leeds-Spiels deuten. "Wir können es uns nicht erlauben, Punkte liegenzulassen. Wir haben keine Situation, in der wir mit acht oder zehn Punkten Vorsprung vorne sind", sagte der Trainer mit Blick auf Phillips, der im defensiven Mittelfeld zuhause ist und dort in Leeds unumstrittener Stammspieler war. "Diese Rolle ist so wichtig, deswegen macht es die fehlende Spielzeit noch schwieriger."

Rodrigo und Stones? "Ihnen muss ich nichts erklären"

Rodrigo sorgt "in exzellenter Form" (Guardiola) in dieser Saison dort für die nötige Balance - und weiß aus dem Effeff, was von ihm verlangt wird. "John (Stones, Anm. d. Red.) und ich arbeiten seit sieben Jahren zusammen, Rodri und ich seit vier Jahren", so Guardiola. "Ihnen muss ich nichts erklären. Nur kleine Details - eine Bewegung hier oder da." Für Phillips gilt das nach knapp einem Jahr naturgemäß noch nicht, und er ist in dieser Hinsicht wahrlich kein Einzelfall in Guardiolas Trainerlaufbahn.

Dessen Rat an ihn und andere Reservisten: "Am Ende liegt es an den Spielern. Sie müssen sich selbst und die Mannschaft überzeugen. Mannschaften ändern sich ständig. Spieler, die in der vergangenen Saison unglaublich wichtig waren, sind in dieser weniger wichtig. Da kann viel passieren", sagte Guardiola, der gegen Leeds dann den 18-jährigen Rico Lewis auf die Sechs beorderte und Phillips nicht mal einwechselte.

Ob das Phillips, der sich im Training seinem Trainer zufolge "immer aufgeschlossen" zeigt, Hoffnung macht? Trotz eines Vertrags bis 2028 gibt es bereits lose Wechselgerüchte um den Mittelfeldmann. Guardiola will sich mit allen Spielern am Saisonende zusammensetzen. "Vielleicht wollen sie mehr Minuten, vielleicht sind sie unglücklich mit ihrer Situation. Aber im Moment werde ich über nichts sprechen." Auch in dieser Hinsicht gilt für Phillips also: Es braucht noch mehr Geduld.

jpe