Handball

Warum doch Ungarn das Spiel um Platz fünf bestreiten darf

Drei punktgleiche Teams in der Köln-Gruppe

Warum doch Ungarn das Spiel um Platz fünf bestreiten darf

Jubel nach einem Treffer gegen den Gastgeber: Ungarns Richard Bodo.

Jubel nach einem Treffer gegen den Gastgeber: Ungarns Richard Bodo. imago images

Aus Köln berichtet Maximilian Schmidt

Die letzte Entscheidung in der Hamburger Hauptrundengruppe fiel am Dienstagabend. Weil Dänemark in Vorbereitung auf das EM-Halbfinale gegen Gastgeber Deutschland mitunter seine drei besten Spieler komplett schonte, rutschte Slowenien durch einen überraschenden 28:25-Erfolg noch ins Spiel um Platz fünf. Auf diesen hatte sich Portugal berechtigte Hoffnungen gemacht, das 33:33 gegen die Niederlande reichte am Ende aber nur für Rang vier in Hamburg - und Platz sieben in der Endabrechnung.

Start des EM-Finalwochenendes

Mit einer Gegner-Vorbereitung musste Sloweniens Nationaltrainer Uros Zorman allerdings noch warten, da die Situation in der Kölner Hauptrundengruppe vor dem finalen Spieltag deutlich diffuser war.

Nach Österreichs 24:26-Niederlage gegen Island war auch der Hallensprecher in der Lanxess Arena entsprechend verwirrt: Erst verabschiedete er sich von beiden Teams, um dann doch nachzuschieben, dass man die ÖHB-Auswahl wohl noch einmal sehen würde.

Historischer Tag für die Magyaren?

Allerdings stand durch dieses Ergebnis bereits fest, dass weder Island noch Österreich eine weitere Partie bei diesem Turnier bestreiten würden. Deutschland hatte bereits fünf Punkte und damit einen mehr als die Konkurrenz auf dem Konto. Doch warum stand Ungarn, das ja zum Auftakt der Hauptrunde knapp gegen Österreich (29:30) verloren hatte, eigentlich davor?

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Die Erklärung ist einfach: Ungarn verlor zwar den Direktvergleich mit der ÖHB-Auswahl, aber wegen dreier Teams mit jeweils 4:6 Punkten wurde ein sogenannter Dreiervergleich angewendet. In der "Extra-Tabelle" hatte jede Mannschaft 2:2 Punkte vorzuweisen - die mit Abstand beste Tordifferenz allerdings Ungarn. Die Magyaren hatten Island zum Abschluss der Vorrunde in München mit 33:25 abgefertigt.

So bietet sich Ungarn am Freitag (15 Uhr) die Chance auf das beste EM-Ergebnis seiner Geschichte. Platz 6 von der Europameisterschaft 1998 in Italien - damals allerdings auch nur mit zwölf statt 24 Teams - könnte getoppt werden.

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