Nach dieser Aktion musste sogar Viktorias besonnener Trainer Olaf Janßen zurückgehalten werden: Alexander Esswein beförderte Christoph Greger mit einem Check in eine Werbebande, zuvor prallte der Kölner noch auf den Asphalt. Greger zog sich eine Knieverletzung zu, musste genäht werden, wie Stephan Küsters, Sportlicher Leiter der Viktoria, in der Halbzeitpause bei MagentaSport berichtete.
Esswein hatte Glück, dass er von Schiedsrichterin Fabienne Michel (kicker-Note 4,0) nur Gelb sah (26.). "Für mich ist das eine absolute Dummheit vom Duisburger Spieler. Ich habe das auch der Schiedsrichterin gesagt, das ist für mich eine klare Rote Karte. Hier ist Asphalt an der Seite. Wenn ich dann vom Linienrichter höre, der Ball ist mit im Spiel, dann habe ich keine Ahnung mehr vom Fußball", schimpfte Küsters.
Esswein selbst zeigte sich reuig: "Ich darf da so nicht hingehen. Es tut mir sehr leid", entschuldigte sich der Routinier bei den Kölnern, betonte jedoch: "Das ist meiner Meinung nach aber keine Rote Karte." Auch MSV-Coach Boris Schommers bezeichnete das Foul als "völlig unnötig". Während Janßen zunächst nicht zu beruhigen war, nahm er Essweins Entschuldigung später aber an: "Er hat mir die Situation nochmal erklärt und gesagt, dass es ihm leidtut. Das war ein Blackout", so Janßen: "Die Sache ist erledigt."
Wie Esswein vom neuen Spielsystem profitiert
Spielerisch lieferte Esswein seine beste Saisonleistung ab. Lange Zeit galt der Neuzugang als Fehleinkauf und schien abgeschrieben. In der Wintervorbereitung erkämpfte sich Esswein etwas überraschend einen Stammplatz. "Er zeigt endlich das Gesicht, das wir von ihm erwarten", so Schommers. Esswein habe sich durch viel Engagement im Training seinen Platz im Team erarbeitet. Esswein profitiert auch vom neuen Spielsystem. Zum zweiten Mal in Folge setzte Schommers auf eine Fünfer-Abwehrkette und eine Doppelspitze, in der der frühere Sandhäuser an der Seite von Daniel Ginczek im Einsatz war.
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Duisburg glaubt an den Klassenerhalt
Gegen Viktoria Köln stand am Ende ein 1:0-Sieg. Damit sammelten die Duisburger wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg, zogen an Lübeck vorbei und stehen nun mit 23 Punkten auf dem 18. Platz. Bis zum rettenden Ufer sind es nur noch zwei Punkte. "Spätestens seit diesem Sieg lebt bei jedem der Glaube, dass wir es schaffen können", sagte Schommers.
"Man sieht es jetzt auf dem Platz, jeder kämpft für jeden und keiner ist sich zu schade, einen Lauf für den anderen zu machen. Das wird in der Summe dann belohnt", kommentierte Esswein den Lauf. Nun gilt es, auswärts bei Preußen Münster nachzulegen.