Neun magere Punkte stehen nach neun Spieltagen auf dem Konto von 1860 München. Noch kein Grund zur Panik, doch der aktuelle Saisonverlauf bereitet den Vereinsbossen Sorgen. Nicht zuletzt, die Entlassung von Trainer Ricardo Moniz nach dem siebten Spieltag belegt dies. Mit Markus von Ahlen schwingt seit ein paar Wochen nun ein anderer das Zepter bei den Blau-Weißen, startete gegen Fürth gut, musste aber in Aalen eine bittere 0:2-Niederlage hinnehmen.
Um nun im Spiel beim Tabellenschlusslicht Aue, das sich den letzten Rang mit dem punkt- und torgleichen Union Berlin derzeit teilt, seine Chancen auf einen Dreier zu erhöhen, griff der Coach zum - bereits vor Monaten von Vereinspräsident Gerhard Mayrhofer geforderten - Geheimtraining. "Der Gegner muss nicht immer alles mitbekommen, was wir vorhaben", verteidigt der 43-Jährige seine Maßnahme. Auch Sportvorstand Gerhard Poschner befürwortet die Idee, beruhigt aber zugleich: "Das passiert nur sporadisch. Wir wollen niemanden ausschließen."
Wood muss sich durchbeißen
Bei der ersten Einheit hinter verschlossenen Türen war einer noch nicht dabei: Bobby Wood. Der US-Amerikaner, der innerhalb weniger Tage gegen Ecuador (1:1) und gegen Honduras (1:1) zwei Länderspiele für die USA absolviert hatte, bekam nach seiner Rückkehr erst einmal Zeit, um sich zu regenerieren. Auch wenn der 21-Jährige bislang noch nicht die Erwartungen erfüllen konnte, hofft man in München darauf, dass der Offensivspieler bald durchstartet. "Wir stehen 100-prozentig hinter ihm. Er ist ein Eigengewächs. Wir kennen seine Fähigkeiten", sagte Poschner und lobte Wood, der "Dynamik, Schnelligkeit, Technik" mitbringt, sich allerdings durchbeißen müsse. Er hofft, dass es bei Wood "klick" macht, sagt der Ex-Löwen-Profi.
Vielleicht passiert das schon im Erzgebirge. Dort steht Rodri (Prellung am Sprunggelenk) sicher nicht im Kader. Edu Bedia (Leistenprobleme) ist weiterhin fraglich, während es bei Guillermo Vallori (nach Blockade des Wadenbeinköpfchens) zumindest für einen Bankplatz reichen dürfte.
Stephan Hain wird nach seiner erneuten Knieoperation eine Weile fehlen. "Es wird nach seiner Knieverletzung noch länger dauern, bis er wieder ins Training zurückkehrt", erklärte von Ahlen auf der vereinseigenen Webseite. "Wir werden ihm keinen Druck machen, ihm die Zeit geben, die er nach so einer so langen Leidenszeit braucht."