Int. Fußball

Nach Spielabbruch in Nizza: Marseille verweigert nach Raufereien Spielfortsetzung

Rangelei in der Präsidenten-Loge - OM-Kritik an der Liga

"Völlig inakzeptabel": Marseille verweigert nach Raufereien Spielfortsetzung

Die Situation eskaliert: Spieler und Fans geraten in Nizza aneinander.

Die Situation eskaliert: Spieler und Fans geraten in Nizza aneinander. imago images/Sportimage

Immer wieder wurden während der Partie Gegenstände auf das Spielfeld geworfen, doch eine Viertelstunde vor dem Ende des Spiels, Nizza führte 1:0, eskalierte die Situation endgültig, nachdem Dimitri Payet von einer Flasche getroffen wurde. Der Nationalspieler ging kurz zu Boden, schnappte sich die Flasche und warf sie völlig aufgebracht zurück in den Block der Chaoten. Andere Teamkollegen schlossen sich Payet an. In der Folge kam es zwischen Spielern und Randalierern, die den Platz stürmten, zu wilden Auseinandersetzungen und Rangeleien auf dem Spielfeld. Dabei sollen sich wohl einige Spieler von Marseille sogar verletzt haben.

Präsidenten von Leibwächtern getrennt

Doch nicht nur die Spieler waren außer sich. Marseilles Trainer Jorge Sampaoli musste gleich von mehreren Personen eingefangen und beruhigt werden, so sehr kochten seine Emotionen hoch. Selbst in der Präsidenten-Loge ging es offenbar heiß her. Laut Nachrichtenagentur AFP sollen die beiden Klubchefs aneinandergeraten sein. "Sie packten sich gegenseitig am Kragen, die Leibwächter mussten sie trennen", sagte ein Zeuge der Szene.

Marseille weigerte sich, die Partie fortzusetzen

Alle Beruhigungsversuche von Offiziellen halfen in der Folge nichts mehr. Nach über einer Stunde Unterbrechung wurde das Spiel abgebrochen, nachdem die Marseille-Spieler sich weigerten, auf das Spielfeld zurückzukehren, während Nizza zum Weiterspielen bereit war. "Das Spiel hätte fortgesetzt werden können", sagte OGC-Präsident Jean-Pierre Rivere: "Ich bin überzeugt, dass es sehr gut gelaufen wäre. Leider wollte Marseille das Spiel nicht fortsetzen."

Via Twitter hat OM-Präsident Pablo Longoria die Weigerung gegen die Fortsetzung der Partie gerechtfertigt, obwohl die Liga wohl darauf gedrängt hatte. "Wir haben entschieden, das Spiel aus Gründen der Sicherheit unserer Spieler nicht fortzusetzen, sagte Longoria dem Sender RMC Sports. "Was heute passiert ist, ist völlig inakzeptabel." Es müsse "ein Präzedenzfall für den französischen Fußball" geschafft werden.

Kritik an französischer Liga

Longoria kritisierte die französische Liga, die aus Gründen der öffentlichen Ordnung eine Fortsetzung der Partie angeordnet habe. Das sei nicht akzeptabel, betonte der Vereinschef und nannte dies als Grund, warum das Team nach Marseille zurückgekehrt sei. "Der Schiedsrichter war auf unserer Seite, seine Entscheidung war, das Spiel zu unterbrechen", erklärte Longoria.

Auch Benoit Payan, Bürgermeister von Marseille, unterstützte die Entscheidung. "Verletzte Spieler, schlechte Sicherheitsvorkehrungen. Eine traurige Entscheidung, aber das Spiel durfte nicht wieder angepfiffen werden. Ich bin stolz auf mein Team, das sich nicht auf diese Scharade eingelassen hat", schrieb er auf Twitter.

Anhörung und Sanktionen

Am Tag nach dem Eklat gab die französische Liga LFP bekannt, dass beide Klubs am Mittwoch von einer Disziplinarkommission angehört werden. Es werde Sanktionen geben, hieß es in einer Mitteilung.

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