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Uwe Rapolder berät künftig den VfR Heilbronn

Landesligist will sich ein einheitliches Konzept verpassen

"Viel Expertise für unseren Weg": Rapolder berät künftig den VfR Heilbronn

Sechs Jahre alt ist dieses Bild: Künftig wird man Uwe Rapolder zumindest in Heilbronn wieder häufiger auf dem Fußballplatz sehen.

Sechs Jahre alt ist dieses Bild: Künftig wird man Uwe Rapolder zumindest in Heilbronn wieder häufiger auf dem Fußballplatz sehen. imago/Sportfoto Rudel

Landesliga Württemberg Staffel 1

Am Plan wird nicht gerüttelt: 2031 will der VfR Heilbronn 96/18 an der Schwelle zum Profifußball stehen. Regionalliga heißt das für den Nachfolge-Klub des ehemaligen Zweitligisten VfR Heilbronn 1896, der, 2018 mit Ambitionen gegründet, seinen Anspruch als legitimer Nachfolger auch im Namen trägt.

"Wir sind inzwischen die Nummer eins in der Stadt", sagt VfR-Vorsitzender Onur Celik. Dies belege auch der Erfolg der ersten Mannschaft: 2020 noch in der Kreisliga A, gelang der Aufstieg in die Bezirksliga. Nach der Corona-Zwangspause im Folgejahr auch der souveräne Sprung in die Landesliga. Dort landete man als Aufsteiger in der vergangenen Saison auf Rang vier. Und aktuell? Führt man die Staffel 1 punktgleich mit dem Tabellenersten TSV Heimerdingen an.

"Alle drei, vier Jahre wollen wir aufsteigen", sagt Celik. Es käme also noch die Verbandsliga, dann die Oberliga - und Anfang der 30er-Jahre schließlich die Regionalliga. Und dabei bliebe es? "Stand heute ja. Dann werden wir mal sehen", sagt Celik, der aber auch betont: "Intern herrscht bei uns nicht so der Druck, wie das von außen vielleicht manchmal gesehen wird."

Rapolder kehrt zurück

Helfen bei diesem Vorhaben soll künftig Uwe Rapolder. Der 65-jährige Fußballlehrer, der in seiner Laufbahn längerfristig die Zweitligisten Waldhof Mannheim und TuS Koblenz trainierte und den Begriff des Konzeptfußballs prägte, hat als gebürtiger Heilbronner seine fußballerische Ausbildung beim VfR genossen. "Er wohnt seit acht Jahren wieder hier", sagt Celik, "seit der Gründung haben wir uns immer wieder ausgetauscht." Intensiviert wurde der Dialog im vergangenen Jahr, als der VfR seinen Aufstiegstrainer entließ: "In diesem Zuge haben wir uns auch über das generelle Konzept unterhalten."

Und dabei festgestellt, dass da für einen Neu-Verein mit Ambitionen noch Nachholbedarf besteht: "Wir wollen ein einheitliches System etablieren, einheitliche Trainingsinhalte, wollen aber auch die Strukturen in Verein und Mannschaft anpassen", umschreibt Celik die Aufgaben. Als Berater in "grundsätzlichen Fragen" werde Rapolder anfangs auch mit Chefcoach Pascal Marche (36) auf dem Trainingsplatz stehen. "Uwe hat gesagt, dass er als Heilbronner seinem Jugendverein etwas zurückgeben möchte. Und da ist bei ihm so viel Expertise da, die wir auch für unseren Weg mitnehmen können."

"Die Talente kommen zu uns"

Wichtig für den Weg ist auch eine nachhaltige Jugendarbeit - und diese habe sich nach Celiks Angaben in den vergangenen drei Jahren "enorm weiterentwickelt": Man sei inzwischen der ranghöchste Verein der Region, pflege eine Kooperation mit dem VfB Stuttgart. "Die Jungs und Trainer ticken leistungsorientiert. Die Talente kommen zu uns", sagt der Vorstand.

Was so noch nicht ganz auf die Sponsoren zutrifft: "Das Thema ist - auch durch die Corona-Zeit - nicht so einfach. Du bringst Leistung, die aber von der Wirtschaft nicht so honoriert wird", sagt Celik. Verlassen könne man sich aber auf den Zuschauerzuspruch in der 130.000-Einwohner-Stadt Heilbronn: "Zwischen 400 und 500 kommen im Schnitt." Ein Top-Wert für die Landesliga.

Jan Mauer

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