Es war ein Tag der Rückkehrer und gleichzeitig der neuen Gesichter im Stadion an der Lohmühle. Für den VfB Lübeck war es nach einem Jahr Regionalliga die Rückkehr in die Drittklassigkeit im positiven Sinne, auf der anderen Seite spielte der SV Sandhausen erstmal seit 2011/12 nicht mehr im Bundesliga-Unterhaus. Beide Trainer feierten an diesem Tag ihr Profi-Debüt.
Lübecks Coach Lukas Pfeiffer setzte dabei auf fünf Neuzugänge: Klewin (Tor), Sommer, Taffertshofer, Velasco und Akono sollten es gegen erfahrene Sandhäuser richten. Deutschland-Rückkehrer Hanno Behrens (zuvor Persija Jakarta) war noch nicht fit und daher nicht einmal im Kader.
Sandhausen-Coach Danny Galm setzte seinerseits auf ganze neun Neuzugänge: Einzig Rehnen im Tor und Kapitän Diekmeier waren bereits letzte Saison für den SVS aktiv. Gemeinsam mit Routinier Mühling (zuvor Kiel) und Hennings (Düsseldorf) sollte der Wiederaufstieg in Angriff genommen werden.
Lübeck von Beginn an hellwach
3. Liga, 1. Spieltag
Der Plan, mit viel Erfahrung gegen den Regionalliga Aufsteiger den ersten Dreier zu holen, sollte allerdings nicht aufgehen. Vielmehr machte es der VfB den Gästen von Beginn an schwer, war aktiver in der Vorwärtsbewegung und hatte die besseren Chancen. Insbesondere Hauptmann auf der rechten Außenseite marschierte ein ums andere Mal bis vor das Tor der Sandhäuser.
Ein erster Ausrufezeichen initiierte allerdings Rehnen im SVS-Tor selber, als er die Kugel außerhalb seines Strafraums direkt in die Füße von Gözüsirin spielte (6.). Glück für die Gäste, dass Akono im Abseits stand und die Chance so versandete. Nach einer gelben Karte für Diekmeier (10.) war es dann doch Akono, der erstmals richtig für Torgefahr sorgte. In seinen Schuss aus kurzer Distanz warf sich in letzter Sekunde noch Knipping und vereitelte so die Führung (16.).
VfB-Tor zählt nicht
Vor der Pause sollte die Kugel zwar noch im Tor liegen, doch Taffertshofers Treffer zählte nicht, da Grupe aus Sicht des Unparteiischen in der Entstehung Rehnen foulte (36.). So ging es mit 0:0 und zwei weiteren Gelben Karten für den SVS (Burcu, 16., Ben Balla, 39.) in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie ausgeglichener, wenngleich nicht weniger hart. Immer wieder musste der Unparteiische die Gelbe Karte zücken oder das Spiel wegen eines Fouls unterbrechen. So gab es alles in allem wenige Phasen langer Ballstafetten.
Die beste Chance des zweiten Durchgangs hatte dann erneut das Heimteam aus Lübeck: Gözüsirin blieb im Fünfer hartnäckig und zwang mit seinem Schuss aus der Drehung Rehner im Tor des SVS zur einer tollen Parade (69.). Bis zum Schlusspfiff blieben beide Mannschaften dran und hofften noch auf die Führung, doch es fehlte jeweils an der letzten Konsequenz. So war das 0:0 mit Blick auf Halbzeit eins sicher etwas enttäuschend für die Hausherren, wenn auch ein Punkt gegen Sandhausen aller Ehren wert ist - der Aufstiegsfavorit hat sich wohl beim Auftakt mehr ausgerechnet.
Nach dem Saisonauftakt in der 3. Liga freuen sich nun beide Teams auf den Start des DFB-Pokals. Auf Sandhausen wartet am Freitag (11. August, 18 Uhr) mit Hannover 96 ein Zweitligist, Lübeck trifft drei Tage später (14. August, 18 Uhr) mit TSG Hoffenheim sogar auf einen Bundesligisten. Am folgenden Freitag (18. August, 19 Uhr) eröffnet dann Sandhausen den 2. Spieltag der 3. Liga mit dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden. Auf Lübeck wartet einen Tag später (16:30 Uhr) ein Auswärtsspiel bei Waldhof Mannheim.