Im Finale der Aufstiegsrunde zur Serie A hatte Venedig das Hinspiel mit 1:0 gewonnen und sich damit eine gute Ausgangslage verschafft. Im Rückspiel am Donnerstagabend spielte der Klub aus der Lagunenstadt 1:1 gegen die AS Cittadella. Dabei hätte Venedig sogar eine 0:1-Niederlage gereicht, weil in der Aufstiegsrunde nicht die Auswärtstorregel zählt, sondern die Platzierung in der Hauptrunde. Weil das Team um den ehemaligen Stuttgarter Cristian Molinaro dort vor dem Gegner aus dem rund 50 Kilometer entfernten Cittadella gelandet ist, wäre es bei einem 1:1 nach Hin- und Rückspiel aufgestiegen.
Letzte Zweifel beseitigte am Ende aber Riccardo Bocalon, der in der dritten Minute der Nachspielzeit das 1:1 markierte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Venedig bereits über 45 Minuten lang in Unterzahl gespielt. Pasquale Mazzocchi hatte kurz vor der Pause von FIFA-Schiedsrichter Daniele Orsato innerhalb von 60 Sekunden zweimal die Gelbe Karte gesehen und war damit des Platzes verwiesen worden.
Cittadella, das durch Federico Proia in Führung gegangen war (26.), konnte aus der Überzahl jedoch kein Kapital schlagen, ging am Ende großes Risiko ein - und stand mit leeren Händen da.
Absturz in die Viertklassigkeit - Stadionneubau geplant
Aufseiten der Gäste war der Jubel, obwohl keine Zuschauer zugelassen waren, groß. Nach dem Abstieg 2002 stürzte Venedig sogar bis in die viertklassige Serie D ab. Mit Filippo Inzaghi als Trainer gelang dem Klub ab 2016 die schrittweise Rückkehr - die nach vier Jahren in der Serie B und inzwischen mit Paolo Zanetti an der Seitenlinie abgeschlossen ist.
Unklar ist noch, ob Venedig, das neben dem FC Empoli und der US Salernitana der dritte Aufsteiger ist, in der kommenden Saison wirklich im Stadio Pierluigi Penzo spielen kann. Das Stadion liegt zwar malerisch nah am Ausgang der Lagune auf das offene Meer, bietet jedoch nur etwas mehr als 7000 Zuschauern Platz. Ein Neubau auf dem Festland ist seit einiger Zeit geplant.