Dort, wo der Deutsch-Italiener mit seinen Kollegen nach Heimspielen hingeht, stand er diesmal selbst: in der Nordkurve. Genauer gesagt in Block 9 – einem der Epizentren der Stimmung. "Es ist schon bewundernswert, was die Jungs so alles betreiben, um uns zu unterstützen", berichtete Valentini von seinem ganz persönlichen Seitentausch. "Umso bitterer, dass das Ergebnis dann so war." Die Gründe für die 0:2-Derbypleite waren für 29-Jährigen "schwer zu beurteilen. Die Sicht ist aus der Perspektive schon komisch." Ansatzpunkte fand er dann aber doch: "Fürth stand tief, aber wir waren heute auch ein bisschen zu langsam. Der Zug hat gefehlt."
Auch weil der Rechtsverteidiger auf dem Platz schmerzlich vermisst wurde. Die Umstellung von Vierer- auf Dreierkette sowie das Startelfdebüt von Alexander Fuchs, der Valentinis Rolle auf der rechten Außenbahn einnahm, machten sich nicht bezahlt. Ohne Valentini fehlte dem Club auf dieser Seite Tempo und Entschlossenheit – von seinen gefährlichen Flanken ganz zu schweigen.
Geschenk aus Brescia
So unfreiwillig und ungewohnt seine (Zuschauer-)Rolle diesmal war, so gewohnt war das Gefühl. "Ich bin immer mit Niederlagen nach Hause gegangen", berichtete Valentini über seine leidvollen Derbyerlebnisse als Tribünengast. "Ich glaube, ich muss mitspielen." So wie beim 3:1-Auswärtserfolg im Hinspiel. Ob das Eigengewächs, das den Club 2010 nach 15 Jahren verließ und vor dieser Saison heimkehrte, einen Derbysieg vor eigenem Publikum noch erlebt? "Hoffentlich kommt es dazu erst gar nicht mehr", spielte der Rückkehrer auf einen möglichen Bundesligaaufstieg an.
Ein positives Andenken an den Gang in die Kurve blieb dem Deutsch-Italiener trotz der Derbypleite dann doch noch: Obwohl ohnehin schon mit einem FCN-Schal ausgestattet, bekam er dort von Fanfreunden aus Brescia einen weiteren geschenkt.