Valencias Trainer Albert Celades stellte im Vergleich zum 1:1 im Hinspiel in Lille auf vier Positionen um: Garay, Gaya, Lee und Rodrigo Moreno starteten an Stelle von Diakhaby (Gelb-Rot-Sperre), Jaume Costa, Coquelin und Gameiro.
Lille-Coach Christophe Galtier brachte Soumaoro und Remy statt Tiago Djalo und Luiz Araujo.
Parejo-Patzer lädt Osimhen ein
Wie im ersten Vergleich vor zwei Wochen machte Lille zunächst den besseren Eindruck und verzeichnete im ersten Durchgang anfangs mehr Torabschlüsse. Der Türke Yazici hatte zunächst jedoch kein Glück (5., 9.). Auf der Gegenseite parierte Maignan einen abgefälschten Ball von Cheryshev (15.). LOSC suchte häufig den Ex-Wolfsburger Osimhen im Angriffszentrum, der nach 18 Minuten noch eine Yazici-Flanke knapp verpasste. Sieben Minuten später war der Nigerianer dann zur Stelle. Nach einem Ballverlust von Parejo im Mittelfeld startete Osimhen unwiderstehlich durch und überwand Cillessen flach durch die Beine - 0:1 (25.).
Verletzungsbedingt musste Celades kurz darauf wechseln (30., Torres für Cheryshev), in der Schlussphase der ersten Hälfte wurden die Hausherren dann gefährlicher. Ein Kopfball von Gabriel Paulista wurde noch auf der Linie geklärt (32.), während Remy auf der Gegenseite mit einem Scharfschuss an Cillessen scheiterte (40.). Sekunden vor dem Pausenpfiff lag das 1:1 zweimal in der Luft: Erst fasste Moreno eine Gaya-Flanke im Strafraum direkt ab und fand in Maignan seinen Meister (45.), der auch in der nächsten Szene einen Volleyschuss von Moreno reflexartig parierte (45.+1).
Yazici lässt das 2:0 liegen
Nach Wiederanpfiff benötigten die Gastgeber nach Parejos Freistoß (48.) erneut eine Anlaufzeit, bis sie zu weiteren Chancen kamen. Im Gegenteil: Lille ließ durch André (50.) und vor allem Yazici (53.) gute Möglichkeiten zum 2:0 liegen. Als sich schon leiser Unmut auf den Rängen breit machte, kam es doch noch zu einer bemerkenswerten Wende.
Gruppe H
Ausgangspunkt war ein umstrittener Handelfmeter. LOSC-Abwehrspieler Fonte grätschte in einen Flankenball und bekam das Spielgerät an den Arm (63.). Alle Proteste der Gäste fruchteten nicht, Parejo verwandelte vom Punkt per Panenka - 1:1 (66.). Es folgten zerfahrene Minuten, in denen beide Teams das Visier offen hatten. In der 82. Minute schlug das Pendel dann Richtung Valencia aus. Celik patzte an der Strafraumgrenze nach einem langen Flugball und brachte dadurch Gaya ins Spiel. Dessen flache Hereingabe bugsierte Soumaoro ins eigene Tor - 2:1 Valencia.
Zweimal in den Winkel - plötzlich 4:1
Lille schüttelte sich und suchte den Weg nach vorn, kassierte aber umgehend das dritte Tor. Ein satter Linksschuss von Kondogbia schlug unhaltbar im linken Torwinkel ein (84.)! Alle Bemühungen der Nordfranzosen, in der Schlussphase noch einmal zurückzukommen, blieben erfolglos. Am Ende stellte Joker Ferran Torres nach Rodrigo Morenos Vorarbeit mit einem satten Schuss ins linke obere Eck auf 4:1 (90.).
Valencia, das durch den zweiten Sieg nun ebenso wie Ajax Amsterdam und Chelsea sieben Punkte verzeichnet, empfängt am Samstag (16 Uhr) den FC Granada, Lille (ein Zähler) nur wenige Stunden später (20 Uhr) den FC Metz. In der Königsklasse geht es für beide Klubs am 27. November weiter - für Valencia mit einem Heimspiel gegen Chelsea, für Lille zu Hause gegen Ajax.