Völlig losgelöst nach seinem Doppelpack gegen die USA: Tomas Rosicky. dpa
Mit zwei Bundesliga-Legionären ging US-Trainer Bruce Arena die Auftaktpartie an. Im Tor stand der Gladbacher Kasey Keller, auf der rechten Abwehrseite agierte Steven Cherundolo von Hannover 96. Im Mittelfeld sollte der frühere Leverkusener Landon Donovan die Fäden ziehen, der in der Vorbereitung noch angeschlagene Ex-Wolfsburger Claudio Reyna war zusammen mit Pablo Mastroeni als Absicherung gegen das Tschechen-Duo Rosicky/Nedved vorgesehen. Ohne den verletzten Milan Baros musste Tschechiens Coach Karel Brückner das System ändern. Er stellte auf ein 4-5-1 um, mit Ex-BVB-Sturmtank Jan Koller als einzige echte Spitze. Dahinter sollte Kollers ehemaliger Vereinskollege Tomas Rosicky mit Pavel Nedved zusammen die Offensive beleben.
Ohne großes Abtasten gingen die beiden Kontrahenten in Gelsenkirchen die erste Partie der Gruppe E an. Tschechien erwischte dabei einen Auftakt nach Maß und ging bereits nach fünf Minuten in Führung. Grygera wurde auf der rechten Außenbahn freigespielt, konnte völlig unbedrängt flanken und in der Mitte hatte Koller wenig Mühe mit einem wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz für das 1:0 zu sorgen. Die USA zeigte sich geschockt und fand in der Folge kein probates Mittel gegen abgeklärte Tschechen, die die Räume in der Defensive eng machten und es bei Ballbesitz wie beim Führungstreffer über die Außenbahnen versuchten. So tankte sich Nedved über links durch, seine Flanke köpfte Grygera aber über das Tor (24.). Glück hatte Tschechien dann vier Minuten später, als der erste Warnschuss der USA durch Reyna am Innenpfosten landete.
Brachte Tschechien mit diesem Kopfball auf die Siegerstraße, schied dann aber mit einer Muskelverletzung am Oberschenkel aus: Jan Koller. dpa
Besser machte es Rosicky auf der anderen Seite. Der Ex-Dortmunder fasste sich ein Herz und donnerte das Leder aus 25 Metern ins rechte obere Eck. Keller im US-Gehäuse war erneut ohne Chance. Kurz vor der Pause fiel dann ein Wermutstropfen in den Freudenbecher der ersten Halbzeit der Tschechen. Koller musste mit einer Oberschenkelverletzung raus und wurde durch den früheren Bochumer und Lauterer Lokvenc ersetzt.
Bruce Arena reagierte auf den Pausenrückstand und brachte mit O'Brien und Johnson zwei Offensivkräfte für Cherundolo und Mastroeni. Für Belebung konnten die beiden frischen Akteure aber nicht sorgen. Die erste Chance im zweiten Durchgang gehörte Tschechien, Ujfalusi köpfte eine Freistoßflanke von Poborsky aber um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (51.). Die US-Amerikaner hatten auch im weiteren Verlauf ihre Probleme und ließen jegliche Kreativität im Spiel nach vorne vermissen. Anders die Brückner-Elf, die immer wieder zu Chancen kam. Lokvenc (61.), Poborsky (62.), Jankulovski (65.) und Rosicky, der den Querbalken des US-Tores traf (68.), hätten die Führung ausbauen können.
Als das Team von Bruce Arena eine Viertelstunde vor dem Ende durch Johnson endlich auf sich aufmerksam, sorgte Rosicky im Gegenzug für die Entscheidung. Nach einem gekonnten Pass von Nedved in den freien Raum steuerte der kleine Spielmacher alleine auf Keller zu und lupfte den Ball am US-Keeper vorbei zum 3:0 ins Netz. Das Spiel war gelaufen, die USA bäumte sich nicht mehr auf.