Bundestrainerin Silvia Neid nahm nach dem 5:4 im Elfmeterschießen gegen Frankreich eine Änderung vor: Bartusiak kehrte nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Innenverteidigung, dafür nahm Peter auf der Bank Platz.
US-Nationaltrainerin Jill Ellis tauschte gegenüber dem 1:0-Sieg gegen China zweimal Personal: Rapinoe (nach Gelbsperre) und Holiday ersetzen Rodriguez und O'Hara.
Deutschland begann mutig und kam nach einer Ecke zur ersten Chance. Goeßling bediente Leupolz, die aus elf Metern über das Tor köpfte (3.). Doch danach übernahm die USA das Zepter und dominierte die Partie.
Angerer rettet Deutschland vor dem Rückstand
Zunächst reagierte Angerer nach einem Kopfball von Johnston aus kurzer Distanz stark (7.), und auch bei einem Abschluss von Rapinoe (9.) war die Torfrau auf dem Posten. Nach 14 Minuten hatten die US-Girls die beste Chance des ersten Durchgangs. Nach einem feinem Pass von Heath war Morgan frei durch, doch die Angreiferin scheiterte im Eins-gegen-eins an Angerer.
Auch in der Folgezeit spielte nur die Ellis-Elf, von der deutschen Mannschaft kam offensiv zu wenig, die Ideen nach vorne fehlten. Nach Unordnung im Sechzehner der DFB-Elf kam Heath an den Ball, doch ihr Abschluss aus kurzer Distanz wurde gerade noch geblockt (37.). Anschließend versuchten es die deutschen Frauen mit Abschlüssen aus der Distanz, doch sowohl Kemme (40.) als auch Mittag (43.) brachten den Ball nicht aufs Tor. So ging die deutsche Mannschaft mit diesem schmeichelhaften 0:0 in die Kabine.
Das Halbfinale
Im zweiten Durchgang kam zunächst die USA besser in die Partie: Nach einer Rapinoe-Ecke kam Lloyd relativ frei zum Kopfball, setzte das Spielgerät aber knapp neben den rechten Pfosten (47.). Doch dann wurde die deutsche Mannschaft etwas mutiger. Laudehr flankte in die Mitte auf Mittag, deren Kopfball von Solo zur Ecke geklärt wurde (53.).
Sasic versagen die Nerven vom Punkt
Die Neid-Elf war jetzt besser im Spiel. Nach 59 Minuten konnte Popp von Johnston im Strafraum nur regelwidrig gestoppt werden, es gab Elfmeter. Doch Sasic versagten die Nerven, sie schoss den Ball links am Tor vorbei (60.). Aber die DFB-Elf zeigte sich unbeeindruckt, nach einer Flanke von Laudehr ging Mittags Direktabnahme nur knapp am Tor vorbei (63.).
Lloyd bleibt eiskalt
Bejubelt ihren Treffer zum 1:0: Carli Lloyd. imago
Dann kam die USA wieder etwas besser in die Partie, Morgan vernaschte Krahn und verzog knapp (66.). Wenig später gab es auch einen Elfmeter auf der anderen Seite. Morgan lief auf Krahn auf und die Schiedsrichterin zeigte zum Entsetzen der DFB-Frauen auf den Punkt. Lloyd ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte eiskalt zur Führung (69.).
Die deutsche Mannschaft war jetzt gefordert, doch bis auf einen Distanzschuss von Maier (81.) sprang nichts heraus. Es kam sogar noch schlimmer. Lloyd setzte sich links im Strafraum gegen Krahn durch und flankte scharf in die Mitte, wo die eingewechselte O'Hara zum 2:0 einschob (84.). Nach diesem Treffer war der Wille im deutschen Team gebrochen und die USA brachten dieses 2:0 über die Zeit.
Damit ziehen die US-Ladies ins Finale in der Nacht vom Sonntag auf den Montag (1 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) in Vancouver ein und trifft dort auf den Gewinner des anderen Halbfinals zwischen England und Weltmeister Japan. Die deutsche Mannschaft spielt am Samstag (22 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Spiel um Platz drei gegen den Verlierer des anderen Halbfinals.