Unterhaching ist mit sechs Siegen in die Regionalliga Bayern gestartet, zuletzt gab es ein 1:0 bei Schalding-Heining . Nur eine Änderung nahm Trainer Claus Schromm im Vergleich zum Liga-Spiel vor: Taffertshofer saß im Pokal eine Gelb-Rot-Sperre ab, Bauer rückte in die Viererabwehrkette.
Mainz-Trainer Martin Schmidt griff im ersten Pflichtspiel der neuen Saison auf zwei Neue in der Startelf zurück: Im Tor begann Karius-Nachfolger Lössl, auf der Sechs durfte sich Rodriguez zeigen. Malli (Pferdekuss über dem Knie) konnte immerhin auf der Bank Platz nehmen.
Die Zuschauer im Alpenbauer Sportpark sahen von Beginn an eine muntere Partie. Abtasten? Fehlanzeige! Der Regionalliga-Tabellenführer trat mit breiter Brust an und hatte am Chancenfeuerwerk beider Teams in der Anfangsphase großen Anteil. Ein Hain-Heber aus spitzem Winkel ging über das Tor (6.) und Steinherr tauchte alleine vor FSV-Torwart Lössl auf (8.). Auf der Gegenseite blockte Hachings Kapitän Welzmüller einen Jairo-Schuss auf der Linie ab (7.).
DFB-Pokal, 1. Runde
Beide Teams agierten auch in der Folge munter nach vorne, der FSV nach einer knappen Viertelstunde in der Abwehr aber zu sorglos. Hain durfte sich um Bell drehen, verzog aber knapp. Mainz machte es in der 21. Minute besser und ging in Führung: Jairo setzte sich im Mittelfeld energisch durch und bediente Cordoba, der von der Strafraumlinie abzog und traf. Der FSV-Angreifer hätte nach einer knappen halben Stunde fast erhöht, wuchtete einen Kopfball jedoch um Zentimeter über den Querbalken.
Der Bundesligist war am Drücker - und in der Defensive nicht auf der Höhe. Bigalke kam nach einem Einwurf zweimal an den Ball, weil Mainz schlampig verteidigte. Der Hachinger steckte letztlich auf Hain durch, der vor Lössl aus halbrechter Strafraumposition die Nerven behielt. Die Gäste schienen aus dem Konzept, denn noch vor der Pause hatte Haching durch Steinherr zweimal die Möglichkeit auf das 2:1.
Clemens ersetzte Jairo, doch auch er konnte das Spiel der Mainzer nicht in die richtige Richtung lenken. Unterhaching dachte gar nicht daran, sich hinten reinzustellen und bereitete dem Favoriten - der den angeschlagenen Cordoba kurz nach der Pause ersetzen musste - weiter gehörig Probleme. So musste Lössl bei einem Müller-Kopfball aus kurzer Distanz sein ganzes Können aufbieten, um das zweite Hachinger Tor zu verhindern (56.).
Der FSV agierte zu umständlich, zeigte wenig Kreativität, schlug aber dennoch zu. Winklers Abwehr geriet zu kurz, Frei schlenzte den Ball scharf und gekonnt aus 20 Metern ins rechte Toreck (64.). Auch mit dem Führungstreffer im Rücken ließ der Bundesligist die nötige Sicherheit vermissen und hatte Glück, dass Joker Lux den Ball aus der Drehung um Zentimeter am linken Pfosten vorbeischob (71.).
Aus 1:3 mach 3:3!
Die Schlussphase brach an, Claus Schromm setzte mit Einsiedler auf den Pokalhelden der vergangenen Saison (drei Tore). Mainz versuchte mit längeren Ballstafetten der SpVgg den Wind aus den Segeln zu nehmen und hatte zunächst Glück, als Hain im Mainzer Strafraum zu Fall kam und die Pfeife von Schiedsrichter Aarnink stumm blieb (82.). Das Spiel blieb spannend, ehe der eingewechselte Malli in der 88. Minute das 3:1 markierte. Die Entscheidung? Nein! Hains prompte Antwort mit einem satten Schuss ins linke Eck (89.) und die Volley-Abnahme von Lux nach einer Ecke (90.+3)brachten Haching in die Verlängerung.
Torlose Verlängerung
Mainz fing sich wieder und drängte auf die Entscheidung, die Schromm-Elf kam gar nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus. So richtig gefährlich wurde der FSV aber nicht. Als Donati Gelb-Rot sah (113.) bekam die SpVgg in Überzahl die zweite Luft, Hains Abschluss konnte Brosinski aber noch von der Linie kratzen. So ging es in das Elfmeterschießen. Mit Stahl und Hain scheiterten gleich die beiden ersten SpVgg-Akteure, die Mainzer dagegen blieben vom Punkt richtig cool und stehen in der nächsten Runde.
Unterhaching spielt am 8. Spieltag, 27. August um 14 Uhr, gegen Schweinfurt. Am 27. August trifft Mainz um 15.30 Uhr im ersten Saisonspiel auf Borussia Dortmund.