Uerdingens Coach Stefan Krämer veränderte seine Startformation im Vergleich zum 1:1 in Magdeburg an drei Stellen: Daube und Mbom ersetzten Evina und Girdvainis, die zunächst auf der Bank Platz nahmen. Außerdem sprang Grimaldi kurzfristig für Boere ein.
1860-Coach Michael Köllner ließ nach dem 1:2 gegen Würzburg kaum einen Stein auf dem anderen, wechselte insgesamt achtmal. Lediglich Hiller, Rieder und Wein behielten ihren Platz in der Aufstellung. Top-Torjäger und Kapitän Mölders fehlte aufgrund einer Gelb-Sperre.
Es war beiden Mannschaften deutlich anzusehen, dass drei eminent wichtige Punkte auf dem Spiel standen. Hohes Tempo, Kampfbereitschaft, intensive Zweikämpfe. Einzig offensive Aktionen und zwingende Torchancen waren über weite Strecken des ersten Durchgangs Mangelware. Weder Uerdingen noch München wollten anfangs ein großes Risiko eingehen.
3. Liga, 31. Spieltag
Koproduktion der "Joker"
Die Krefelder erspielten sich in der Chancendürre deutliche Feldvorteile und münzten diese schließlich in der 35. Minute in den Führungstreffer um. Ausgerechnet Ex-Löwe Grimaldi, der eigentlich gar nicht für das Startaufgebot vorgesehen war, stand vor dem Kasten von Hiller goldrichtig und musste einen Querpass von Joker Evina, der bereits früh für Osawe gekommen war (20.), nur noch die letzten Meter über die Linie drücken.
Nach dem Wiederanpfiff war bei den zuvor harmlosen Löwen eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar, die nicht lange unbelohnt blieb. Böhnlein bekam das Spielgerät mit etwas Glück am gegnerischen Strafraum und hielt einfach mal drauf. Der Sonntagsschuss schlug oben links im Eck ein und bedeutete neben dem Ausgleich auch den ersten Profi-Treffer des Löwen-Spielers (57.).
Spiel gedreht: Klassen ganz abgezockt
München wirkte in der zweiten Hälfte abgeklärt und spielte munter weiter nach vorne - mit Erfolg: Verteidiger Klassen vollendete einen Konter aus dem Bilderbuch in Stürmer-Manier und drehte die Partie kurzerhand (66.). Uerdingen schien völlig von der Rolle, eine wirkliche Schlussoffensive gab es nicht. Kurz vor dem Schlusspfiff setzte Bekiroglu noch einen drauf und markierte den 3:1-Endstand (90.+3). Durch die hart verdienten drei Zähler hievten sich die Sechziger vorübergehend auf Tabellenplatz vier und schauen gespannt auf den restlichen Spieltag - und die kommenden Entscheidungswochen.
Die Krefelder sind am kommenden Sonntagmittag (13 Uhr) in Jena gefordert, die Löwen empfangen am Samstag (14 Uhr) Hansa Rostock.