Für die Niederländer begann der Schlamassel zum Start der WM-Quali bereits beim Warmmachen. Der als Nummer eins eingeplante Keeper Cillessen verletzte sich, sodass kurzfristig Krul einspringen musste. Und es sollte für Oranje nicht besser werden, obwohl die Gäste über die gesamte Spieldauer mehr Spielanteile und Torszenen besaßen. Allein fünf Freistöße aus guter Position boten sich der Elf von Frank de Boer im gesamten Spiel - ohne Ertrag.
Die Türkei dagegen zeigte sich im defensiven Zentrum solide, in den entscheidenden Szenen zudem eiskalt - und auch im Bunde mit dem nötigen Spielglück. Es begann in der 15. Minute, als Yilmaz nach einem Konter die türkische Führung erzielte, de Ligt lenkte den Distanzschuss dabei gegen die Bewegung von Krul ins Netz. In der 34. Minute gab es bei einem der seltenen Vorstöße der Türkei Elfmeter - Malen hatte Okay ungestüm zu Fall gebracht. Yilmaz verwandelte eiskalt.
De Ligt im Pech, Klaassen elegant
Pech für Oranje dann auch noch kurz vor der Pause: Ein Kopfball von de Ligt prallte vom Innenpfosten parallel weg, ehe Okay noch klärte - auf oder knapp hinter der Torlinie war nicht klar erkennbar (45.). Ein VAR ist zum diesen Zeitpunkt der WM-Quali noch nicht im Einsatz.
Unterhaltsam blieb die Partie auch nach der Pause. Calhanoglu traf aus der Distanz schon rund 30 Sekunden nach Wiederbeginn zum 3:0, Yilmaz irritiert dabei aber womöglich Krul aus Abseitsposition in der Schussbahn. Danach blieb Oranje bemüht - und kam, als das Spiel eigentlich bereits dem Schlusspfiff entgegen zu plätschern begann, doch noch beinahe zurück - durch zwei Ex-Bundesliga-Spieler: Erst verlud Joker Klaassen gekonnt Söyüncü und traf zum 1:3 aus Sicht der Gäste (75.). Dann bugsierte nur rund eine Minute später Joker de Jong die Kugel im Verbund mit Cakir irgendwie ins Tor (76.).
Yilmaz sehenswert zum Dreierpack - Cakir hält Elfmeter
Die Schlussphase hatte so noch einmal in sich, obwohl Yilmaz zunächst in der 81. Minute mit seinem dritten Treffer des Abends per sehenswertem Freistoß den Zwei-Tore-Abstand - zugleich der 4:2-Endstand - bereits perfekt machte. In der Nachspielzeit gab es noch einen etwas schmeichelhaften Elfmeter für die Niederländer (Kabak hatte de Ligt ein wenig geklammert). Depay scheiterte aber am stark reagierenden Cakir, sodass die Türkei einen wichtigen Auftakterfolg bejubelte (90.+4).
Schon am Samstag (18 Uhr) tritt die Türkei am 2. Spieltag der WM-Quali zum Auswärtsspiel gegen Norwegen an, das im spanischen Malaga stattfindet. Die Niederlande steht zur gleichen Zeit zu Hause in Amsterdam gegen Lettland bereits unter Erfolgsdruck.