Mit dem 1:0-Erfolg in Kroatien war dem neuen türkischen Nationaltrainer Vincenzo Montella am Donnerstag der perfekte Start in seine Amtszeit geglückt. Gegen Lettland veränderte der Italiener seine Startaufstellung im Vergleich zum jüngsten Sieg lediglich auf einer Position: Akgün rückte für Irfan Can (Bank) ins Team.
Die Gäste aus Lettland hatten wenige Tage vor dem Auswärtsspiel in der Türkei ihre ersten Punkte in der EM-Qualifikation einfahren können, als sie Armenien mit 2:0 besiegt hatten. Beim Tabellenschlusslicht der Gruppe D wechselte Trainer Dainis Kazakevics zweimal in seinem Anfangsaufgebot und brachte Dubra und Tobers von Beginn an. Emsis nahm stattdessen auf der Bank Platz, Oss fehlte nach seiner Gelb-Roten-Karte im Kader.
Akgün verzweifelt am VAR - und trifft dann sehenswert
Bei den Türken empfahl sich Akgün durchaus für weitere Startelf-Auftritte, der Flügelspieler von Leicester City versprühte von Anfang an Torgefahr. So überraschte es auch nicht, dass Akgün für den vermeintlichen ersten Treffer der Hausherren zuständig war. Aufgrund einer Abseitsstellung von Calhanoglu in der Entstehung des Angriffs kassierte der Schiedsrichter in Zusammenarbeit mit dem VAR das zwischenzeitliche 1:0 allerdings wieder ein (22.).
Die Türkei zeigte sich davon unbeeindruckt, erspielte sich insbesondere über ihre beiden auffälligen Flügelspieler Akgün (26.) und Aktürkoglu (35. und 45.) weitere nennenswerte Gelegenheiten. Die beste Chance im ersten Abschnitt hatte jedoch Innenverteidiger Bardakci, der in der 36. Minute aus wenigen Metern an die Latte köpfte.
Mit anhaltender Dominanz der Türkei und drei Gelben Karten binnen elf Minuten für Lettland startete der zweite Durchgang, ehe sich Akgün doch noch für seine starke Leistung belohnen konnte: Mit einer Flanke von links fand Özkacar den Offensivspieler, der den Ball in Folge einer kurzen Ballkontrolle unwiderstehlich ins linke Kreuzeck jagte. Ein tolles Tor des 23-Jährigen, der diesmal ohne VAR-Einwände jubeln durfte (58.).
Mit dem Führungstreffer kam zwar ein leichter Bruch in das türkische Spiel, die Letten konnten ihre - teils hochkarätigen - Möglichkeiten in Person von Savalnieks (62.), Uldrikis (67.) oder Ikaunieks (77.) allerdings nicht ausnutzen.
Tosuns Einwechslung erweist sich als goldrichtig
Stattdessen starteten die Gastgeber mit der Einwechslung von Stürmer Tosun eine Schlussoffensive, die der Joker mit seinem Kopfball in der 83. Minute souverän einleitete. Aktürkoglus eiskalter Abschluss (87.) sowie der zweite Streich Tosuns, der nach Vorlage von Yüksek eingeschoben hatte (90.+2), besorgten der Türkei den verdienten 4:0-Erfolg und das Ticket für die Endrunde der Europameisterschaft.
Auf die Türkei wartet am 18. November ein Testspiel im Berliner Olympiastadion gegen die deutsche Nationalmannschaft (20.45 Uhr). Lettland trifft am selben Tag in der EM-Qualifikation auf Kroatien (18 Uhr).