Man lernt nie aus, wie Mauricio Pochettino am späten Sonntagnachmittag bewies. Eigentlich hätte er beim Auftaktsieg gegen Aufsteiger Aston Villa merken können, dass Christian Eriksen mehr oder weniger unverzichtbar ist für seine Spurs. Nach einem Halbzeitrückstand hatte der Däne gegen Villa nach einer Stunde für den Umschwung gesorgt, doch gegen das mit null Punkten gestartete Newcastle ließ Pochettino ihn wieder draußen - und bekam nach 27 Minuten die Quittung.
Tottenham, bis dato völlig ideenlos gegen diszipliniert verteidigende Magpies, ließ Newcastles Rekordeinkauf Joelinton am eigenen Sechzehner völlig aus den Augen, sodass der Ex-Hoffenheimer ein feines Zuspiel vom früh eingewechselten Atsu locker zu seinem Debüttor verwertete. Die Spurs reagierten nicht, brachten im Spielaufbau kaum etwas zustande und gingen mit 77 Prozent Ballbesitz, aber ohne wirkliche Torchance in die Halbzeit.
Nach der Pause zog sich Newcastle, in knalligen orangenen Trikots, wenig überraschend noch weiter zurück und hatte noch weniger Ballbesitz, was den Spurs aber noch weniger in die Karten spielte. 61 Minuten dauerte es dieses Mal, ehe Pochettino den wechselwilligen Eriksen dann doch brachte (zusammen mit Neuzugang Lo Celso), nur wirklich besser wurde es diesmal nicht, stattdessen auch noch bitter: Erst bekam der blasse Kane trotz VAR-Einsatz einen Elfmeter verwehrt (79.), dann vergab Lucas Moura die einzig nennenswerte Chance zum Ausgleich (81.).
So kassierte Tottenham unterm Strich eine verdiente erste Saisonniederlage, die jeder Titelhoffnung erst mal wieder Wind aus den Segeln nimmt. Die Gäste dagegen atmen auf und nehmen die ersten Punkte 2019/20 mit an die Tyneside.