Manchester United zeigte sich im Vergleich zum schmeichelhaften 1:0-Auftaktsieg gegen die Wolves, bei dem sich vor allem im Mittelfeld immer wieder riesige Lücken aufgetan hatten, zunächst deutlich verbessert. Die Gäste attackierten früh und verzeichneten zahlreiche aussichtsreiche Angriffe samt Abschlüssen. Von den sechs Torschüssen der Anfangsviertelstunde wurde allerdings nur der von Rashford gefährlich, den Spurs-Torhüter Vicario kurz vor dem Tor gerade noch parierte (13.).
In der ersten Hälfte ging es über weite Strecken vorwiegend in eine Richtung. Nach Rabona-Zuspiel von Bruno Fernandes über die Spurs-Abwehr köpfte Rashford drüber, stand aber womöglich ohnehin im Abseits (24.). United forderte Elfmeter, nachdem Pedro Porro den Abschluss von Garnacho im Strafraum mit der Hand zur Ecke gelenkt hatte (26.). Mit der ging es nach dem VAR-Check aber auch weiter.
Die beste United-Chance vergab Bruno Fernandes, der nach Flanke von Shaw aus fünf Metern frei zum Kopfball kam, diesen aber weit über das Tor setzte (37.). Die größte Möglichkeiten der ersten Hälfte verzeichnete dann aber Tottenham, das durch Sarr zuvor erstmals richtig gefährlich geworden war (30.): Son, Kane-Nachfolger als Kapitän, legte vor dem Strafraum für Pedro Porro auf, der den Ball mit Vollspann an die Querlatte jagte. Wenige Sekunden später landete der Ball erneut am Aluminium, als Shaw eine Flanke an den Pfosten abfälschte (40.).
Turbulenter Start in die zweite Hälfte - Lisandro Martinez gleich doppelt unglücklich
Turbulent ging es hinein in Durchgang zwei. Kulusevski hatte auf der rechten Strafraumseite erst zu viel Platz und dann Glück, dass Lisandro Martinez seine Hereingabe so abfälschte, dass sie zur perfekten Vorlage für den heranstürmenden Pape Sarr wurde, der für die 1:0-Führung sorgte (49.). Den Jubel hätte Antony auf der anderen Seite fast postwendend verstummen lassen. Der Linksschuss des Brasilianers klatschte jedoch an den Pfosten (50.). Wenig später verhinderte Onana mit starker Fußabwehr gegen Udogie den Doppelschlag (52.). Sein Torhüter-Kollege Vicario musste sich hingegen ganz lang machen, als Casemiro nach einer Freistoßhereingabe viel zu frei zum Kopfball kam (56.).
Deutlich besser im Flow waren nun aber ganz klar die Spurs, die mitunter rasanten Angriffsfußball zeigten. Einen Son-Schuss blockte Shaw in höchster Not (62.). Für die Entscheidung sorgte dann der erneut unglücklich agierende Lisandro Martinez. Perisic flankte in die Mitte, wo der eingewechselte Davies den Ball noch leicht touchierte, ehe der argentinische Weltmeister ihn im eigenen Tor unterbrachte (83.).
Das besiegelte die erste Saisonniederlage für Manchester United, das seinen Gelegenheiten hinterhertrauern wird. Im Duell zweier einstiger Europacupsieger empfangen die Red Devils kommenden Samstag Nottingham Forest (16 Uhr). Tottenham gastiert mittags in Bournemouth.