Spurs-Trainer José Mourinho nutzte die Partie gegen den vermeintlich leichten Gegner und rotierte ein wenig, jedoch ohne eine B-Elf aufzustellen. In der Vierer-Abwehrreihe blieb im Vergleich zum 3:0-Sieg in der Liga gegen Leeds United nur Dier in der Startelf. Zudem kamen im Mittelfeld Sissoko und Lucas Moura für Winks und Bergwijn (beide Bank) zum Einsatz. Im Sturm setzte der Portugiese trotz der hohen Belastung auf die Leistungsträger Son und Kane.
Sissoko trifft früh
Die Partie im Tottenham Hotspur Stadium begann ausgeglichen. Der Außenseiter versteckte sich nicht und war auch selber um Spielkontrolle bemüht. In der Defensive stand Brentford kompakt und ließ das Offensivspiel der Spurs kaum zur Entfaltung kommen. Einmal leisteten sich die Gäste jedoch eine Unaufmerksamkeit - und die wurde direkt bestraft: Sissoko hatte nach einer Hereingabe von Reguilon viel zu viel Platz und köpfte unbedrängt in den rechten Winkel zur Führung ein (12.).
Wenige Minuten später hatte Son die Chance zu erhöhen, doch Brentfords Schlussmann Raya parierte den druckvollen Schuss des Südkoreaners (14.). In der Folge spielte sich viel im Mittelfeld ab: Die Gäste waren um den Ausgleichstreffer bemüht, fanden aber nur selten Lücken in der Hintermannschaft der Spurs, die sich auch mal zurückzog und den Gegner kommen ließen.
Kurz vor der Halbzeitpause näherte sich der Außenseiter dann an und hatte in der 38. Minute seine beste Chance: Die Kugel landetet im Rückraum bei Dasilva, dessen Schuss jedoch im letzten Moment von Son geblockt werden konnte. Kurze Zeit später traten auch die Hausherren noch einmal offensiv in Erscheinung, doch Raya war bei einem abgefälschten Kopfball von Lucas Moura zur Stelle und parierte glänzend (41.). So ging es mit 1:0 in die Kabinen
Brentfords Ausgleich zählt nicht
Brentford kam gut aus der Pause und hatte direkt die beste Chance des Spiels: Aurier konnte einen Abschluss von Toney im letzten Moment noch entschärfen (49.). Danach übernahmen die Spurs mehr und mehr die Spielkontrolle, jedoch ohne sich - mit Ausnahme eines Abschlusses von Son (61.) - echte Tormöglichkeiten herauszuarbeiten. Das wäre nach rund einer Stunde beinahe bestraft worden: Toney brachte den Ball nach einem Kopfball von Pinnock aus kurzer Distanz im Londoner Kasten unter, doch der VAR schaltete sich ein - Toney stand beim Kopfball des Mitspielers hauchzart im Abseits, der Treffer zählte nicht (64.).
Son bringt die Entscheidung - Dasilva fliegt
Bitter für den Außenseiter, der sich wenige Minuten später auch noch das 0:2 fing: Son besorgte nach einem klasse Konter über Kane und Ndombelé die Vorentscheidung (70.). Brentford war zwar weiterhin um das Offensivspiel bemüht, zeigte sich jedoch schlichtweg zu harmlos - und offenbarte jetzt auch Lücken in der Defensive: Kane (75.) und Ndombelé (77.) hatten gute Chancen, das Ergebnis hochzuschrauben, verpassten jedoch das 3:0. Rund fünf Minuten vor Schluss kam es noch dicker für die Gäste: Dasilva flog nach einem harten Einsteigen gegen Höjbjerg vom Platz - er hatte den Dänen mit gestrecktem Bein unabsichtlich am Schienbein getroffen (84.). Die Partie war zu diesem Zeitpunkt aber bereits sowieso schon entschieden.
Tottenham Hotspur zog somit ins Finale des League Cups ein und trifft dort auf den Sieger des Manchester-Derbys im anderen Halbfinale, das am Mittwoch (20.45 Uhr) stattfindet. Für die Spurs geht es am Sonntag zunächst direkt im FA Cup weiter, wenn sie um 18 Uhr bei Marine AFC zu Gast sind. Der FC Brentford, der zum ersten Mal seit wettbewerbsübergreifend 16 Spielen mal wieder als Verlierer vom Platz ging, empfängt einen Tag früher den FC Middlesbrough (19 Uhr).