20. Spieltag
Beide Teams starteten ohne wirklichen Rhythmus in die Partie: Norderstedt, zuletzt vor über einem Monat mit 2:4 in Meppen unterlegen, begann das Derby-Nachholspiel in der ersten Elf mit Marxen, Frahm und Meier für Kling, Bölter und Musse Osman. Auch die heimischen Ottensener, die Ende November den Abwärtstrend mit einem 1:0 über Weiche Flensburg stoppen konnten, starteten mit drei Änderungen: Coordes, Ndure und Uphoff begannen für Hertner, Brodersen und den erkrankten Wohlers.
Nach ausgeglichenem Start führte die Heimelf mit ihren ersten beiden Chancen schon komfortabel: Graudenz bekam zunächst zentral zu viel Platz, ohne Mühe köpfte er so eine Istefo-Flanke zum 1:0 ein (8.). Nur sechs Minuten später legte Ottensen nach einem Steilpass nach: Maiolo durchschnitt damit aus dem Mittelfeld die Norderstedt-Defensive, Siala legte die starke Vorlage an Keeper Exner vorbei und traf aus spitzem Winkel zum 2:0 (14.).
Die Antwort der Gäste blieb aus, Norderstedt fand bis zur Pause kaum ein Durchkommen durch die konzentrierte Abwehr der Teutonen. Im Gegenteil: Nach einer halben Stunde hätte Ibraimo den Ball beinahe ins eigene Netz befördert, doch Exner kratzte den verunglückten Rückpass noch von der Linie. Nur eine Minute später ließ Istefo aus spitzem Winkel das Gästetor erzittern - Pfosten.
Die Führung war also hochverdient, Ottensen zeigte sich ballsicher und abgeklärt. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass die Gäste in der Schlussphase noch einige Male im gegnerischen Strafraum auftauchten - wirklich gefährlich wurde die Eintracht aber nicht.
Ifeadigo legt nach - Krankenwagen am Feld
Nach Wiederanpfiff verpasste der auffällige Istefo zunächst frei vor Exner (47.). Der Klassenunterschied, der an diesem Tag teils zu sehen war, offenbarte sich aber gleich darauf beim 3:0, das fast eine Kopie des zweiten Treffers war: Istefo marschierte durchs Mittelfeld, bei seinem Steilpass kochte diesmal Ifeadigo seinen Gegenspieler ab und spitzelte den Ball erst an Exner vorbei und dann ins Netz (49.). Die Partie schien endgültig entschieden.
Nach knapp einer Stunde aber wurde es unübersichtlich, weil plötzlich ein Krankenwagen mit Blaulicht zwischen Auswechselbänken und Seitenlinie vorbeirollte und in der Coachingzone der Heimelf hielt. Die Sanitäter verschwanden in der Kabine, um dort den Norderstedter Ibraimo zu behandeln, der zur Pause ausgewechselt worden war. Schiedsrichter Bahr unterbrach die Partie für einige Minuten, schickte die Spieler dann in den Innenraum. Nachdem der Defensivmann der Gäste auf eigenen Füßen zum Krankenwagen gehen konnte, kamen die Spieler zurück aufs Feld.
Von Anhalt verkürzt
Die rund 20-minütige Pause brachte die Hausherren etwas aus dem Konzept: Ottensen zog sich weiter zurück, Fehler schlichen sich ein, die Gäste kamen zu einigen Abschlüssen. Das 1:3 fiel dann nach einem Patzer von Brodersen, den Prinz von Anhalt nach einem Querpass von Behounek nutzte (89.). Richtig Druck machte die Eintracht aber erst in den Schlussminuten - zu spät, das äußerst faire Derby endete mit einem verdienten Erfolg der Hausherren.
Nach diesem Abschluss geht es in der Regionalliga Nord - zumindest regulär - erst im Februar weiter: Ottensen reist dann nach Spelle, Norderstedt eröffnet gegen Drochtersen/Assel das Heimspieljahr.