DFB-Pokal Analyse
DFB-Pokal

Zweitligist hielt lange mit

DFB-Pokal, 3. Runde, Tennis Borussia Berlin - Hertha BSC Berlin 3:2 n.V. (2:2, 1:1)

Zweitligist hielt lange mit

Tennis Borussia: Hilfiker (3) - Suchoparek (4) - Hamann (2,5), Walker (2,5) - Akrapovic (3,5) - Kozak (2,5), Ouakili (4), Tredup (4,5) - Copado (2,5) - Kirjakow (3,5), Rösler (3) Hertha BSC Kiraly (4,5) - Herzog (4,5), Helmer (4), Schmidt (3,5) - Sanneh (3,5), Dardai (2,5), Konstantinidis (3), Michalke (4) - Wosz (4) -Preetz (4,5), Daei (2,5) Eingewechselt: 96. Ciric (-) für Copado, 99. Brinkmann (-) für Kozak, 114. Kocak (-) für Ouakili - 59. Sverrisson (3,5) für Herzog, 76. Aracic (3) für Daei, 102. van Burik (-) für Michalke - Reservebank: Görtz (Tor), Kapagiannidis, Kern, Weiland - Fiedler (Tor), Rekdal, Veit, Thom Tore: 1:0 Rösler(4., Vorarbeit Copado), 1:1 Sanneh (35., Dardai), 1:2 Dardai (56.,Wosz), 2:2 Walker (68., Copado), 2:3 Aracic (94., Wosz) Chancen: 8:4 Ecken: 5:3 Schiedsrichter: Strampe (Handorf - Assistenten: Anklam, Schumacher), Note 3, lange souverän, hätte nach einem Foul Walkers an Wosz Elfmeter geben müssen (114.) Zuschauer: 23 200 Gelbe Karten: Walker, Copado, Ouakili, Akprapovic, Brinkmann - Konstadinidis, Michalke, Wosz Bes. Vorkommnis: Schiedsrichter Strampe schickt Hertha-Trainer Röber auf die Tribüne (114.) Spielnote: 3 Spieler des Spiels: Pal Dardai - Seine Steigerung führte Hertha zum Sieg.


Analyse

Personal: Bei der Neuauflage des Vorjahres-Derbies in Berlin überraschte TeBe-Coach Schäfer mit der Hereinnahme von Hamann als Rechts-Verteidiger. Kozak rückte dafür auf die rechte Außenbahn, von der wiederum Kirjakow für den kurzfristig verletzten Ciric Bänderdehnung) in den Angriff wechselte. Auf Hertha-Seite zwang der verletzungsbedingte Ausfall von Deisler (Adduktoren) zur Umstellung. Sanneh übernahm dessen Rolle auf der rechten Aussenbahn. Durch die Rückkehr von Konstantinidis ins halblinke Mittelfeld rückte zudem Michalke wieder auf die linke Seite.

Taktik: Hertha begann mit einer Dreierkette, wobei sich Helmer je nach Situation möglichst häufig vor die eigene Abwehr schieben sollte. Herzog (gegen Rösler) und Schmidt (Kirjakow) spielten mit fester Zuordnung. Beim "kleinen" Ortsrivalen agierte Suchoparek als klassischer Libero hinter den beiden Manndeckern. Im Mittelfeld fungierte Akrapovic als Wosz-Bewacher und gleichzeitiger Staubsauger vor der TeBe-Abwehr. Auf der Gegenseite übernahm Konstantinidis die Bewachung von Copado.

Spielverlauf: Der Zweitligist setzte in der Anfangsphase die Akzente. Insbesondere Copado und auch Ouakili, denen Konstantinidis und Dardai zu viel Raum ließen, sorgten für die spielerischen Vorteile. Die "Gäste" im Olympiastadion wachten erst so richtig auf, als Sanneh das 1:1 köpfte. Dennoch überließen Preetz & Co. auch nach der Pause dem Stadtrivalen die Spielregie. Viel zu passiv agierte man aus dem Mittelfeld heraus, wo sich lediglich Dardai wesentlich steigerte. Die beiden Spitzen Daei und Preetz kamen vorne überhaupt nicht zur Geltung - weil es an Zuspielen mangelte. Ihre Gegenspieler Hamann und Walker fanden allerdings immer wieder Zeit, sich ins Angriffsspiel mit einzuschalten. Größtes TeBe- Manko blieb allein die Chancenverwertung. Mit ihrer abgeklärten, aber komplett farblosen Spielweise schienen die Herthaner dennoch auf dem Weg zum Erfolg zu sein.

Fazit: Glücklicher, aber durch die effektivere Chancenverwertung verdienter Sieg der Hertha.

Von Ralf Canal