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NFL, Play-offs: Buccaneers und Brady schlagen Eagles klar

NFL, Play-offs 2022: Außenseiter Philadelphia leistet sich massig Fehler

Brady, "Gronk" und Evans sind zu viel: Eagles werden zum Kanonenfutter für den Bucs-Bulldozer

Lockerer Aufgalopp zum Start der Play-offs: Rob Gronkowski, Tom Brady und die Bucs siegten deutlich.

Lockerer Aufgalopp zum Start der Play-offs: Rob Gronkowski, Tom Brady und die Bucs siegten deutlich. Getty Images

Als krasser Außenseiter, der rein gar nichts zu verlieren hatte, waren die Philadelphia Eagles in diese Wild Card Round gegangen. Und als deutlich geschlagenes Team, das einem Sparringspartner an diesem Sonntag gleichkam, reiste das Team aus Philly wieder ab - mit der Gewissheit, es noch nicht mit einem Kaliber à la Brady und seinen Bucs aufnehmen zu können. Über den gesamten Spielverlauf kam von den Eagles um Sophomore-Quarterback Jalen Hurts fast nichts, etliche krasse Fehler taten dabei ihr Übriges.

Doch der Reihe nach ...

Bereits kurz nach Start war zu erahnen, in welche (erwartbare) Richtung es an diesem Football-Sonntag in Tampa Bay laufen würde. Der Titelverteidiger begann direkt vom Kickoff weg hochkonzentriert und marschierte mit kurzen Zuspielen von Tom Brady und einem auffälligen Giovani Bernard übers Feld. Der Running Back, der auch ins Passspiel integriert wurde, marschierte nach fünf Minuten auch direkt zur Führung über zwei Yards in die Endzone. Wenig später, nach einem erneut wie an der Schnur gezogenen Drive inklusive zweier Pässe für Rob Gronkowski, folgte erneut ein Rush in die Endzone. Dieses Mal von Ke'Shawn Vaughn (ein Yard) - und es stand 14:0.

Vom Herausforderer kam zu Beginn dafür nur ein schlechter Punt, jäh gestoppte Läufe vom eigentlich sehr mobilen Spielmacher Jalen Hurts, ein "muffed Punt" vom sehr schwachen Jalen Reagor, ein nicht geschaffter vierter Versuch (4th&10) und die erste von am Ende zwei Interceptions des Quarterbacks. Und weil Bucs-Kicker Ryan Succop noch aus 34 Yards verwandeln sollte, musste Philly einen 0:17-Rückstand (zugleich der Pausenstand) hinnehmen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Eagles offensiv erst magere zwölf (!) Yards erreicht.

Brady findet Evans und Gronkowski

Das Erstaunliche dabei: Brady, der die Regular Season in Passing Yards (5316), Touchdowns (43), Pässen (719) und angekommenen Pässen (485) jeweils angeführt hatte, musste auf diese Talente gar nicht groß zurückgreifen. Die gewohnt starke Laufverteidigung der Tampa-Bay-Defense, kurze Würfe und ein starkes eigenes Laufspiel reichten schon, um den Sieg auf Kurs zu bringen.

Nach der Pause entwickelte der siebenmalige Champion "TB12" aber noch Lust darauf, brachte einen Touchdown-Pass zu seinem Top-Receiver Mike Evans für 31 Yards an und hatte davor auch noch seinen langjährigen Teamkollegen und Kumpel "Gronk" für zwei Yards gefunden. Der Tight End baute damit zugleich seinen Play-off-Rekord mit nunmehr 15 Touchdowns aus, kein anderer kommt auf zehn.

"Großartige Dinge"

Tom Brady und Jalen Hurts (re.)

Einen größeren Altersunterschied hat es in den Play-offs nie zuvor gegeben: Tom Brady (44) und Jalen Hurts (23). Getty Images

Beim Stand von 31:0 lehnten sich die Buccaneers wenig verwunderlich dann zurück, überließen Philadelphia das Feld - und der Gast nutzte das immerhin noch für Ergebniskosmetik. Running Back Boston Scott lief zunächst über stolze 34 Yards in die Endzone, ehe auch Quarterback Hurts noch einen Score verzeichnete, mit einem 16-Yard-Zuspiel auf Kenneth Gainwell. Weil auch die anschließende Two Point Conversion klappte, war der noch einigermaßen versöhnlich aussehende 15:31-Endstand hergestellt.

Was am Ende aber feststand: Die Eagles, die in der Regular Season gegen am Ende nicht für die Play-offs qualifizierten Teams eine 9:2-Bilanz aufgestellt hatten, waren abermals noch nicht bereit für einen der aktuell größeren Kontrahenten. Denn gegen Mannschaften, die es letztlich in die Endrunde geschafft hatten, erhob sich die Bilanz inklusive dieser Pleite auf 0:7.

Brady feierte derweil den 35. Play-off-Sieg im 46. Match seiner im Alter von 44 Jahren noch andauernden Weltklasse-Karriere. Zum Vergleich: Lediglich die Pittsburgh Steelers (36), Green Bay Packers (36) und New England Patriots (37) haben in ihrer Historie als NFL-Team mehr Erfolge in der Postseason vorzuweisen. "Wir haben heute ein paar großartige Dinge vollbracht", so Brady im Anschluss gegenüber den US-Medien gewohnt nüchtern. "Ich denke, wir sollten so weitermachen. Jeder sollte weiter darauf aus sein, explosive Plays zu machen."

mag

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