Sturm Graz hat die Pflichtaufgabe Blau-Weiß Linz souverän gelöst. Im Grazer Glutofen siegte das Team von Ilzer am Samstag in der 5. Bundesliga-Runde trotz zwischenzeitlichem Leerlauf mit 4:1 (2:0). Wlodarczyk (1., 61.), Böving (7.) und Sarkaria (76./Elfmeter) trafen für den Tabellenzweiten. Für das weiter sieglose Schlusslicht aus Linz war der zwischenzeitliche Anschlusstreffer durch ein Eigentor von Affengruber (54.) zu wenig.
Bundesliga - 5. Spieltag
Mit dem vierten Saisonsieg bereitete die Sturm-Elf den würdigen Rahmen für Jantscher, der nach 250 Spielen für Schwarz-Weiß von 11.725 Zuschauern feierlich verabschiedet wurde. Der 34-Jährige, dem zu Saisonbeginn die Tür gewiesen wurde, wechselt im Karriereherbst nach Hongkong und soll später in anderer Funktion nach Graz zurückkehren.
Beim Vizemeister kehrten Sarkaria und Hierländer nach Verletzungen in den Kader zurück, das Duo saß zunächst auf der Bank. Der vom SC Freiburg umworbene Prass stand indes - möglicherweise zum letzten Mal - in der Startelf, die Ilzer im 4-2-3-1 auflaufen ließ. Auch Scheiblehner veränderte nach dem 0:5 gegen Rapid die Grundordnung, setzte auf eine Dreierabwehrkette und baute vor allem auf der rechten Seite um.
Sturm mit frühem Doppelschlag
Der Linzer Coach hielt am Dogma fest, auch gegen die Großen der Liga mit Mut zum Risiko überraschen zu wollen. Doch seine Mannschaft musste im Oberhaus erneut früh Lehrgeld zahlen. Nach 38 Sekunden überwand Wlodarczyk erstmals Nicolas Schmid im Linzer Tor. Nach einem Ballverlust von Koch war es zu schnell für die Gäste-Defensive gegangen. Schmid war beim Schuss des Polen noch dran, konnte den Gegentreffer aber nicht verhindern.
Nur sechs Minuten später legte Sturm das 2:0 nach. Wieder war es ein halbes Eigentor. Haudum fälschte einen Schuss von Böving aus dem Hinterhalt entscheidend ab (7.). Die Oberösterreicher hatten sich mit einem Befreiungsversuch ins Zentrum selbst in die Bredouille gebracht.
Mit der Zweitoreführung ließen es die Grazer bei weit über 30 Grad gemütlicher angehen. Noß unterstrich mit einem knappen Fehlschuss die Ambitionen der Gäste (17.), die bei einigen Halbchancen vor der Pause zaghaft vor Sturm-Goalie Scherpen auftauchten. Früh in der zweiten Hälfte war der Niederländer aber erstmals in der Meisterschaft bezwungen. Gölles traf die Stange, den Abpraller drückte Sturms Affengruber mit dem Standbein zum ersten Eigentor der Saison über die Linie (54.). Mensah und Gölles hatten die erneut anfällige Sturm-Defensive im Konter erwischt.
Die Grazer antworteten durch ihren neuen Torjäger. Wlodarczyk setzte sich im Luftzweikampf gegen Krainz scheinbar mühelos durch und stellte per Kopf den Zweitore-Vorsprung wieder her. Im Anschluss gab Sarkaria ein Bilderbuch-Comeback an seinem 27. Geburtstag. Zwölf Minuten nach seiner Einwechslung holte er gegen Brandner einen Elfmeter heraus und verwertete diesen selbst souverän zum 4:1.
Ein letztes Highlight sollte es noch geben: Nach Sarkaria-Vorarbeit vollendete Wlodarczyk aus der Drehung wuchtig im linken Kreuzeck (86.). Der Treffer zählte nach VAR-Einschreiten aber nicht. Fuseini war in Abseitsposition im Sichtfeld von Goalie Schmid gestanden.