Nach erstmals zwei aufeinanderfolgenden Siegen in dieser Saison genügten dem FC St. Pauli zwei Führungen gegen den Aufstiegsaspiranten Bochum (2:3) nicht, um zumindest einen Punkt am Millerntor zu behalten. Angreifer Guido Burgstaller hatte - bereits in der 4. Minute - erneut getroffen, ein unglückliches Eigentor durch Daniel Buballa besiegelte jedoch das Schicksal der Kiez-Kicker, die ein Punkt vom rettenden Ufer entfernt auf Relegations-Rang 16 abgerutscht sind.
Auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Heidenheim (Sonntag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dachte Trainer Timo Schultz trotzdem positiv gestimmt an die knappe Niederlage zurück, aus der er einiges mitnehmen wollte: "Die erste Halbzeit war richtig gut, nach vielen Ballgewinnen haben wir schnell in die Spitze gespielt. Wir hatten einige richtig gute Umschaltaktionen. Wenn wir die besser ausspielen, wird es schwer für Bochum."
Zwangsläufige Änderungen
Dennoch wird der FCSP, das gebe die englische Woche laut Schultz vor, auf der Ostalb ein paar Dinge anders machen: "Man hat sich schon vor der Woche einen Plan gemacht. Ich gehe davon aus, dass wir ein bisschen was ändern werden - sowohl personell als auch im System. Unsere Grundausrichtung, nach vorne spielen zu wollen, eklig zu sein und Stress zu machen, wird gleichbleiben."
Der Coach sieht im Spiel gegen einen Gegner aus dem Tabellenmittelfeld eine "gute Chance für die Jungs, die zuletzt weniger Minuten gespielt haben" - die kürzere Regenerationszeit im Vergleich zum FCH empfindet Schultz "nicht als den entscheidenden Faktor". Sorgen, dass "wir zu ausgelaugt oder nicht schlagkräftig genug sind"? Fehlanzeige. "Wir haben genug Alternativen auf der Bank."
Kein Rückstand: Reginiussen eine Option
Die Kiez-Kicker fahren mit dem Ziel nach Heidenheim, "das Spiel zu gewinnen", so Schultz, der bei Neuzugang Tore Reginiussen, der im Training in der B-Elf spielte, "nicht das Gefühl" verspürt, "dass er irgendeinen Rückstand hat". Mit Torjäger Burgstaller ("Er ist nicht mehr der Jüngste") wird der 43-Jährige "morgen sprechen - und wenn er sagt, dass er wieder 90 Minuten losbrettern kann, dann wird er auch auf dem Platz stehen."
Es weht Optimismus durch den Kiez, obwohl St. Pauli bei der besten Heimmannschaft der Liga antritt (sechs Siege, drei Remis, keine Niederlage): "Warum sich alle Mannschaften da so schwertun, weiß ich nicht", so Schultz, der nicht auf Statistiken schauen will. "Die Mannschaft hat den Glauben zurückgewonnen, jedes Spiel gewinnen zu können", entgegnete er stattdessen, und versprach: "Wir werden nicht nachlassen, dafür werde ich als Trainer schon sorgen."