Beiden Teams war der gegenseitige Respekt in den Anfangsminuten anzumerken. Als erstes wagte sich dann der FCSP, bei dem Trainer Fabian Hürzeler im Vergleich zum 0:0 in Fürth zwei Änderungen in seiner Startelf vornahm und Nemeth und Albers für Dzwigala und Metcalfe (beide Bank) brachte, aus der Reserve.
Zunächst hatte Saad in der 6. Minute eine erste Abschlusschance, die FCM-Abwehr konnte aber den Ball, den Keeper Reimann abprallen lassen musste, klären. Deutlich gefährlicher wurde es nur 60 Sekunden später, als Albers nach einem Eckball aus rund zwölf Metern zentraler Position zum Abschluss kam. Dieses Mal war Reimann aber auf dem Posten und klärte den scharfen, aber etwas zu ungenauen Schuss sicher ab (7.).
In der Folgezeit entwickelte sich eine gutklassige Partie, beide Teams zeigten, weshalb sie bisher vor Anpfiff ohne Niederlagen waren. Technisch hochwertig, ballgewandt und mit guter Raumaufteilung begegneten sich die beiden Mannschaften. Einzig die Durchschlagskraft vor des Gegners Tor ließ im ersten Durchgang noch zu wünschen übrig. Besonders den Magdeburgern, bei denen Coach Christian Titz gegenüber dem spektakulären 4:2-Sieg in Kiel vor Wochenfrist Ito statt Ceka in die Offensive beorderte, gelang trotz aller vielversprechender Ansätze im Angriff herzlich wenig. Die Sachsen-Anhaltiner hatten in den kompletten ersten 45 Minuten keinen einzigen Torabschluss zu verzeichnen.
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Näher an der Führung blieb St. Pauli, doch Nemeths Kopfball in der 22. Minute ging knapp links vorbei, und eine Hereingabe von der linken Grundlinie kurz vor dem Pausenpfiff durch Ritzka war zu ungenau und konnte von Reimann entschärft werden (45.). So ging es torlos in die Kabinen.
Alu-Pech, Reimann und Unvermögen: St. Pauli kann Dominanz nicht in Zählbares ummünzen
Während St. Pauli personell unverändert wieder den Rasen betrat, sollte bei Magdeburg Castaignos für mehr Gefahr im Angriff sorgen, Ito blieb in der Kabine. Doch die Musik spielte zunächst ausschließlich vor dem FCM-Tor: Aber Albers (46., 52.), Irvine (47.) und Hartel (51.) ließen allesamt Möglichkeiten liegen.
Und fast wäre es dann so gekommen, wie so oft, wenn eine Mannschaft viele Chancen liegen lässt. In der 54. Minute hatte Schuler fast freie Bahn, allerdings wurde der FCM-Goalgetter im letzten Moment von Nemeth bedrängt, so dass sein Schuss weit am FCSP-Tor vorbeiging.
Doch ansonsten spielte eigentlich nur noch der FC St. Pauli. Die Kiez-Kicker drängten nun mit Macht auf den Führungstreffer, schnürten den 1. FCM am Sechzehner ein und zogen ein Power-Play auf. Und den Hamburgern boten sich weiterhin zahlreiche Chancen - allerdings ließen es die Hanseaten auch weiterhin an Effizienz mangeln. Zudem hatte Reimann einen Sahnetag erwischt, der FCM-Keeper trieb die Kieizkicker mit Paraden im Minutentakt zur Verzweiflung. Einmal wäre Riemann aber doch geschlagen, doch bei einem Albers-Kopfball in der 64. Minute rettete das linke Tordreieck. Pech für den FCSP, Glück für den FCM.
St. Pauli ließ sich aber auch davon nicht entmutigen und drückte weiterhin mit Macht auf die Führung, doch das eröffnete den Magdeburgern Räume zum Kontern. Einer der wenigen davon hätte in der 71. Minute sogar zur Führung für den FCM geführt. Nach einem langen Ball hatte Castaignos freie Bahn, FCSP-Keeper Vasilj konnte den Ball nur nach vorne abwehren. Schuler stürmte herbei, setzte die Kugel freistehend aber am quasi leeren Tor vorbei.
Erst in der der Schlussphase sank dann der Glaube der Hanseaten auf den "Lucky Punkch". Dieser wäre dann fast den Magdeburgern gelungen, doch Vasilj war bei einem Kopfball Elfadlis auf dem Posten (88.). So musste sich St. Pauli zum dritten Mal mit einem torlosen Remis begnügen. Dies haben sich die Kiez-Kicker bei einem Torschussverhältnis von 28:5 allerdings ans eigene Revers zu heften. Magdeburg nimmt einen schmeichelhaften, aber nicht unverdienten Punkt mit nach Hause.
Der FC St. Pauli ist bereits am kommenden Freitag (18.30 Uhr) wieder in Aktion. Dann müssen die Kietzkicker auswärts in Braunschweig ran. Magdeburg empfängt am Samstag (13 Uhr) Hertha BSC.