Champions League

Nacho trumpft auf: Real Madrids Schlüsselmoment in Liverpool

Nacho wird in Liverpool zum heimlichen Matchwinner

Sprechchöre für den Feuerwehrmann: Reals unverhoffter Schlüsselmoment in Anfield

Salah mittendrin - und nur noch in der Peripherie: Real Madrid am Dienstagabend in Liverpool.

Salah mittendrin - und nur noch in der Peripherie: Real Madrid am Dienstagabend in Liverpool. Getty Images (2)

Wenn sie es inzwischen nicht besser wüssten, könnten die Reds am Tag nach dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League womöglich mit einer Szene aus der 12. Minute hadern. Furios beginnende Hausherren führten bereits mit 1:0, als Mohamed Salah durch den königlichen Strafraum dribbelte, keiner wirklich störte, der Ägypter dann aber am kurzen Eck vorbeischoss.

Zwei Minuten später erzielte Salah nach einem Aussetzer von Real-Keeper Thibaut Courtois dann ja trotzdem das 2:0, was den Titelverteidiger auch nicht von seiner spektakulären Aufholjagd abhielt. Dass es zu dieser kommen konnte, hatte auch etwas mit der 12. Minute zu tun.

David Alaba, beim FC Bayern einst einer der besten Linksverteidiger Europas, läuft bei Real fast nur noch innen auf - und hatte links, vor allem defensiv, nach seiner Verletzungspause Probleme. Liverpools Trio auf der rechten Seite, Trent Alexander-Arnold, Kapitän Jordan Henderson und Salah, wirbelte vor allem den Österreicher immer wieder durcheinander. Alaba hatte große Geschwindigkeitsprobleme, verspekulierte sich beim Stellungsspiel, kam kaum in die Zweikämpfe - am wenigsten in der 12. Minute gegen Salah.

Den Spaniern drohte, was ihnen vor ihren berüchtigten Aufholjagden ja schon mal passiert, ein Debakel. Liverpool war ganz klar am Drücker. Auch teilweise dann noch, als Vinicius Junior mit einer starken Einzelaktion der Anschlusstreffer gelungen war. Dann kam die 26. Minute. Alaba setzte sich auf den Hosenboden. Der hintere Oberschenkel zwickte, es ging nicht mehr weiter. Und auch wenn sich die ablösefreie Verpflichtung des 30-Jährigen schon jetzt gelohnt hat: Seine verletzungsbedingte Auswechslung wurde für die Königlichen am Dienstagabend zu einem unverhofften Schlüsselmoment.

Nacho macht links hinten dicht

Für Alaba kam "Feuerwehrmann" Nacho in die Partie, der bei den Blancos nie wirklich Stammspieler ist, auf jeder Position in der Viererkette aber auf Stammspieler-Niveau aushelfen kann. In Anfield spielte der Rechtsfuß also Linksverteidiger - einmal mehr mit Bravour. Durch seine geradlinige Spielweise machte das Eigengewächs Madrids linke Defensivseite dicht und provozierte Ballgewinne, die die Konterspezialisten wie Vinicius oder Karim Benzema enorm effizient zu Ende spielten.

Und als wäre das Nacho, der über seine Rolle als Ergänzungsspieler seit Jahren kaum mal murrt, noch nicht genug gewesen, fing er in der Schlussphase sogar an, in bester Alaba-Manier auch intensiv mit nach vorne anzukurbeln. Nach einem Vorstoß, bei dem Nacho erst im Liverpooler Strafraum vom Ball getrennt werden konnte, wurde der 33-Jährige an der Anfield Road mit lautstarken Sprechchören besungen. Vom Auswärtsblock natürlich. Wohl dem, der solch einen Feuerwehrmann hat.

nba