Sporting-Coach Ruben Amorim tauschte nach dem 2:1 Auswärtserfolg bei CD Santa Clara in der Liga und der Roten Karte von Stammtorwart Adan im letzten Königsklassen-Spiel in Marseille auf drei Positionen: Israel rückte ins Tor, außerdem ersetzten Goncalo Inacio und Trincao den Ex-Mainzer St. Juste und Paulinho.
Marseilles Trainer Igor Tudor tauschte mehr als die halbe Mannschaft aus und brachte ebenfalls einen neuen Mann im Tor. Im Vergleich zur 1:2 Auswärtsniederlage beim AC Ajaccio stand Pau Lopez für Ruben zwischen den Pfosten, ansonsten waren Bailly, Clauss, Veretout, Guendouzi und Harit für Gigot, Kaboré, Gueye, Gerson und Payet neu in der Startelf.
Guendouzi cool vom Punkt
Der erste Durchgang begann verhalten mit leichten Vorteilen bei den Gästen, die aber wie im Hinspiel nicht lange warten mussten, bis es größere Vorteile wurden. Schon nach 19 Minuten flog Ricardo Esgaio von Sporting vom Platz, nachdem der Portugiese im Strafraum gegen Harit zu spät kam und sich innerhalb von drei Minuten seine zweite Gelbe und damit die Gelb-Rote-Karte holte. Vom Punkt blieb dann der Ex-Herthaner Guendouzi cool und traf zur Führung (20.).
Olympique hatte von nun an deutlich mehr Ballbesitz und damit auch die besseren Möglichkeiten. Schon gut zehn Minuten später traf Sanchez nach Vorarbeit von Harit zum 2:0 (31.). Der Treffer wurde überprüft, weil der Linienrichter die Fahne oben hatte. Doch nach schon nach kurzer Zeit war klar: Kein Abseits. Bis zur Pause tauschte Amorim bei Lissabon noch doppelt (allerdings schon zum dritten Mal, nach der Roten karte reagierte er zum ersten Mal), viel mehr passierte nicht.
Sporting nur noch zu neunt
Gruppe D - 4. SPieltag
Der zweite Durchgang hatte offensiv dann kaum mehr Leckerbissen zu bieten, doch in Sachen Fouls und Karten ging es weiter heiß her. Schon in der 61. Minute flog erneut ein Spieler der Portugiesen vom Platz, diesmal erwischte es Pedro Goncalves. Der Offensivspieler hatte nach einem Foul an Balerdi zu hart gemeckert - Alejandro Hernandez zückte sofort die Ampelkarte.
In der Folge tat sich Sporting natürlich schwer, überhaupt aus dem eigenen Strafraum zu kommen, und so konnte Olympique Marseille die 2:0-Führung bis zum Schluss verwalten. Kurz vor dem Schlusspfiff verpasste OM noch das 3:0, doch Marsa schoss "nur" den eigenen Pfosten an und verpasste so das Eigentor. Die Franzosen zogen mit dem Sieg an Sporting vorbei auf Rang zwei der Gruppe D, in der Frankfurt gleichzeitig mit 2:3 gegen Tottenham verlor.
Sporting Lissabon empfängt kommenden Sonntag ab 16 Uhr den SC Varzim, während Olympique Marseille am selben Tag zum Topspiel der französischen Liga zu Gast in Paris ist (20.45 Uhr). In der Königsklasse geht es für die Portugiesen am 26.10 bei Tottenham Hotspur weiter, Marseille gastiert zeitgleich in Frankfurt.