Das Team von Trainer Thomas Wörle reiste mit reichlich Rückenwind in die tschechische Hauptstadt, waren zuvor doch zehn Pflichtspielsiege in Serie geglückt. Gegen Slavia waren die FCB-Damen dann zunächst in der Defensive gefordert: Zwei frühe Prager Ecken wurden von lautstarker Unterstützung der tschechischen Fans umrahmt, konnten jedoch entschärft werden. Die Bayern übernahmen daraufhin die Initiative und kamen zur ersten guten Chance, doch Beerensteyns Abschluss aus 13 Metern halbrechts im Strafraum sauste nach feiner Magull-Ablage einen Meter am linken Toreck vorbei (9.).
Damnjanovic jubelt nur kurz
Die FCB-Frauen erarbeiteten sich nun lange Ballbesitzphasen - Slavia zog sich vorwiegend zurück, verteidigte kampfstark und lauerte auf Konter. Immer wieder klopften die Bayern vergeblich am Prager Strafraum an, bis die Kugel plötzlich im Netz lag. Der Jubel der vermeintlichen Torschützin Damnjanovic währte jedoch nur Sekundenbruchteile, Magull hatte vor ihrer Vorlage hauchzart im Abseits gestanden (16.). Die Gästeführung lag immer wieder in der Luft, doch erst setzte Demann nach einer Ecke ihren Kopfball aus der Kurzdistanz zu zentral an (22.) und dann blieb die Pfeife bei Bayerns Forderung nach einem Handelfmeter still - Svitkova hatte den Ball im Luftduell an den weit über den Kopf ausgestreckten Arm bekommen (41.).
Die Bayern waren auch nach dem Seitenwechsel am Drücker. Doch ein Schweers-Faller im Strafraum war zu wenig für einen Elfmeter (49.), kurz darauf fischte Votikova eine scharfe Beerensteyn-Hereingabe aus der Luft (50). Unentwegt segelten gefährliche Flanken in den Slavia-Strafraum - doch Damnjanovic ließ die Führung auch bei der besten Kopfballchance freistehend am rechten Fünfereck sträflich liegen (59.). Das Tor schien vollends vernagelt, ehe die kurz zuvor eingewechselte Rolfö aus Bayern-Sicht endlich den Bann brach: Eine butterweiche Magull-Flanke von rechts veredelte sie am zweiten Pfosten per Direktabnahme zur Gästeführung (61.).
Die Viertelfinal-Paarungen im Überblick
Svitkovas 35-Meter-Traumtor
Die Bayern waren durch das Auswärtstor nun vollends auf Kurs. Der Ausgleich lag überhaupt nicht in der Luft - fiel dann aber umso spektakulärer. Slavia-Spielführerin Svitkova zog aus 35 Metern einfach mal ab und jagte den Ball fulminant in Richtung des rechten oberen Torecks - Zinsberger war überrumpelt und bei diesem perfekt getroffenen Ball folglich machtlos (72.). Die Münchnerinnen blieben im Vorwärtsgang, schafften die erneute Führung aber nicht. Die beste Chance vergab Demann mit einem Kopfball-Aufsetzer, der knapp links vorbeistrich (87.). Die Ausgangslage vor dem Rückspiel am Mittwoch in einer Woche (19.30 Uhr) auf dem FC Bayern Campus ist dank des Auswärtstreffers dennoch ordentlich.