Beide Teams mussten im ausverkauften Estadio da Luz auf jeweils einen wichtigen Spieler verzichten: Benfica-Coach Ronald Koeman fehlte der brasilianische Stürmer Geovanni (Oberschenkelverletzung), für den 26-Jährigen spielte Robert. Der Franzose sollte zusammen mit Simao über die Außenbahnen den Stoßstürmer Nuno Gomes bedienen. Noch härter traf es den FC Liverpool: Wegen leichter Knieprobleme nahm Kapitän Gerrard zunächst nur auf der Bank Platz. Für den 25-Jährigen rückte Robbie Fowler ins Team, der neben Fernando Morientes stürmte.
In der Anfangsphase bekamen die 64.000 Zuschauer nur Magerkost geboten. Benfica Lissabon versuchte Druck auszuüben, doch Liverpool stand in der Defensive zu Beginn sicher. Die Engländer probierten es zunächst mit langen Bällen, die aber ebenfalls eine sichere Beute der Benfica-Abwehr wurden.
Leider wurde das Niveau der Partie auch mit zunehmender Spieldauer nicht besser. Beide Teams vermieden jedes Risiko und schienen den gegnerischen Strafraum zur "verbotenen Zone" erklärt zu haben. Ein Fehlgriff von Benfica-Keeper Moretta (24.) sowie ein Steilpass auf Simao 120 Sekunden später waren die einzigen halbwegs nennenswerten Situationen in der ersten Halbzeit.
Liverpool hatte zwar optische Überlegenheit sowie mehr Ballbesitz, doch die Angriffe des Titelverteidigers waren zu einfallslos. Benfica fand in der Offensive in der ersten Halbzeit praktisch nicht statt. Lediglich die Härte hatte weiterhin internationales Niveau: Nach einem Foul von Benficas Beto an Sissoko musste der Malier verletzt ausgewechselt werden. Für den Mittelfeldmann kam Hamann auf das Feld (35.).
Ohne personelle Veränderungen betraten beide Teams wieder den Rasen. Allerdings war nun endlich deutlich mehr Tempo im Spiel. Insbesondere Benfica Lissabon trat nun engagierter auf und konnte das Spiel ausgeglichen gestalten. Die ersten beiden Chancen hatten aber dennoch die "Reds", Luis Garcia konnte aber zweimal (47., 55.) kein Kapital schlagen.
Trotz des nun höheren Aufwands konnte Benfica die Abwehr der Liverpooler nur selten in Verlegenheit bringen. In der 63. Minute hatten die Portugiesen dann aber die erste echte Torchance: Petit sah im Mittelfeld, dass Liverpools Keeper Reina zu weit vor seinem Tor stand. Vom Mittelkreis (!) aus schoss der 29-Jährige auf das Tor, doch Reina eilte zurück und konnte den Ball im Nachfassen festhalten.
Damit aber hatten beide Teams ihr Pulver auch schon wieder für lange Zeit verschossen. Als aber alle Beteiligten sich bereits mit dem torlosen Remis anfreundeten, gelang den Portugiesen doch noch die überraschende Führung: Nach Foul von Hamann an Karagounis gab es Freistoß aus rund 20 Metern. Petit flankte in den Strafraum, Luisao war schneller als Hyypiä und köpfte zum 1:0 für die Portugiesen ein (84.).
In einem ganz schwachen Champions-League-Spiel siegte Benfica Lissabon mit 1:0 über den FC Liverpool und hat sich für das Rückspiel in zwei Wochen eine gute Ausgangsposition geschaffen. Sowohl der portugiesische Meister als auch der Titelverteidiger boten nur Schonkost im Estadio da Luz. Benfica gelang durch eine Standardsituation der Siegtreffer.