Nach dem 1:1 in Irland am vergangenen Donnerstag standen die Eidgenossen in Sion schon ein wenig unter Druck. Ein Gegner wie Gibraltar kam da aber gerade recht: Trainer Vladimir Petkovic setzte auf sechs Bundesliga-Profis (Sommer, Elvedi, Mehmedi, Zakaria, Fernandes, Embolo) und hoffte auf möglichst viele Tore. In den ersten 36 Minuten warteten die Fans allerdings vergeblich auf einen echten Grund zur Freude. Dann half ein Standard: Kapitän Xhaka brachte die Ecke von rechts an den ersten Pfosten, wo Zakaria lockerleicht einköpfte (37.). Gibraltars Ersatzkeeper Goldwin, für Coleing in der 25. Minute eingewechselt (verletzte sich bei einem Abstoß), sah dabei nicht wirklich gut aus.
Das sollte sich bis zum Halbzeitpfiff noch vor zwei Schweizer Toren wiederholen: Schär brachte den Ball an den ersten Pfosten, wo der perfekt eingelaufene Mehmedi über den Torhüter hinwegköpfte - 2:0 (43.). Beim dritten Treffer boxte Goldwin den Ball nach einer Ecke mit einer Faust unkontrolliert weg, die Kugel kam über Umwege zu Rodriguez, der das Spielgerät mit hoher Geschwindigkeit ins rechte untere Eck jagte (45.+3).
Achillessehne schmerzt den Kapitän
Nach dem Seitenwechsel ließen die Hausherren dann eine Reihe guter Chancen aus und verpassten es so, den Spielstand noch weiter in die Höhe zu schrauben. In der 73. Minute wurde es plötzlich still, weil sich Xhaka am Boden vor Schmerzen krümmte. Der Schweizer Anführer war ohne Gegnereinwirkung weggerutscht und hielt sich anschließend die Achillessehne. Zumindest konnte Xhaka den Rasen eigenständig verlassen. Petkovic wechselte ihn aber natürlich sofort aus, Augsburgs formstarker Angreifer Vargas (für den fehlenden Seferovic nachnominiert) ersetzte ihn. Den 4:0-Endstand besorgte schließlich der ehemalige Schalker und Mainzer Gavranovic, der nach unglücklicher Abwehr von Goldwin unter die Latte einschoss (87.).
Oktober der Wahrheit
Nach dem verdienten Sieg wird es für die Schweizer im Oktober erst so richtig ernst: Am 12. Oktober geht es zu den zweitplatzierten Dänen (neun Punkte, ein Spiel mehr), ehe am 15. Oktober Spitzenreiter Irland zum deutschen Nachbarn reisen muss.