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Schalke blamiert sich gegen Drittligist

Niederlage im Geheimtest gegen Verl

Schalke blamiert sich gegen Drittligist

Verls Meijer erzielt das 2:1 für den Drittligisten gegen Schalke.

Verls Meijer erzielt das 2:1 für den Drittligisten gegen Schalke. picture alliance / RHR-FOTO

Genau zwei Wochen nach dem unangekündigten Test gegen den abstiegsbedrohten Regionalligisten SG Wattenscheid 09 (6:0) hat sich Schalkes Trainer Thomas Reis erneut dazu entschieden, statt einer gewöhnlichen Übungseinheit einen Test anzusetzen. Drittligist SC Verl war am Dienstag zu Gast auf dem Trainingsgelände der Königsblauen, die sich beim 1:2 mächtig blamierten.

Drei Aspekte sind dem Bundesliga-Schlusslicht in der aktuellen Situation bei solch einem Test besonders wichtig.

Erster Aspekt: In erster Linie sollen Profis Spielpraxis sammeln, die zuletzt nicht so sehr zum Zuge kamen. Reis hatte die Startaufstellung mit Spielern wie Aydin, Matriciani, Greiml und Ouwejan in der Abwehr sowie Balanta, Drexler, Karaman und Mohr im defensiven respektive offensiven Mittelfeld entsprechend gewählt. In der Spitze begann Terodde. Die Anfangsformation blieb bis zur 60. Minute unverändert - und enttäuschte.

Zweiter Aspekt: Schalke, das in den bisherigen neun Ligaspielen unter Reis erst drei Tore zustande gebracht hat, muss sich Selbstvertrauen vor dem Tor holen - und sei es gegen einen Viert- oder Drittligisten. Nach einem mageren 1:0 zur Pause in Folge eines Strafstoßes war die Tormaschine der Gelsenkirchener gegen Wattenscheid zumindest in der zweiten Hälfte rundgelaufen, gegen Verl fiel das erste Schalker Tor erneut durch einen Strafstoß. Und blieb das einzige.

Insbesondere Terodde hätte ein Treffer gutgetan

Insbesondere Terodde hätte ein Treffer gutgetan. Der 30-Tore-Mann aus der Zweitligasaison, der in der aktuellen Runde bisher erst dreimal getroffen hat, läuft gerade akut Gefahr, seinen Platz in der Liga dauerhaft an Winterzugang Frey (gehörte nicht zum Testspiel-Aufgebot) zu verlieren. Terodde wurde nach 60 Minuten ausgewechselt. Für ihn kam Sidi Sané ins Spiel, der den Foulelfmeter herausholte. Diesen verwandelte Ouwejan sicher (69.).

Dritter Aspekt: Schalke will sich defensiv weiter festigen, offenbarte gegen Verl ohne das mittlerweile eingespielte Innenverteidiger-Pärchen Yoshida/Jenz aber Schwächen in der Abwehr. Nach 22 Minuten schaffte der Drittligist das, was Köln, Gladbach und Wolfsburg zuletzt in der Bundesliga nicht gelungen war - ein Tor gegen das Schlusslicht. SC-Kapitän Nicolas Sessa setzte einen Distanzschuss zur 1:0-Pausenführung genau ins Eck. Kurz vor dem Abpfiff gelang dem eingewechselten Stijn Meijer der 2:1-Siegtreffer für Verl.

Solch ein Spiel ist eine gute Gelegenheit, sich dem Trainer aufzudrängen. Geschafft hat das am Dienstag kein Königsblauer. An der bissigen Gangart der Verler sollten sich die Schalker ein Beispiel nehmen. Am Sonntag müssen sie bei Union Berlin antreten (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Toni Lieto

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