Bei Schachtar Donezk beließ es Trainer Mircea Lucescu bei der Elf, die in der ersten Runde einen 2:0-Sieg bei Real Sociedad herausgespielt hatte. Auf Seiten der Engländer hatte Coach David Moyes in der Liga die zweite Garde spielen lassen und tauschte im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen West Bromwich gleich neunmal Personal. Im Sturm begannen Welbeck und van Persie, während Rooney aufgrund einer Schienbeinverletzung nicht im Kader stand.
Manchester begann als druckvolleres Team, ohne vor dem Tor jedoch zwingende Torgefahr auszustrahlen. Die Gastgeber versuchten es in der Anfangsphase mit schnellen Gegenangriffen, die vor allem über die linke Seite von Douglas Costa liefen. So arbeitete sich Donezk in die Partie und kam nach elf Minuten zu ersten Möglichkeiten. Doch Luiz Adriano konnte von einem Ballgewinn im Sechzehner nicht profitieren (11.), im Anschluss an einen Eckball klärte Fellaini im Gewühl vor dem Tor (14.).
Mitten in die Angriffsbemühungen der Ukrainer fiel der Führungstreffer für die Red Devils: Nach Fellainis Flanke rutschte Rakitskiy über den Ball. Welbeck stand bereit und drückte das Leder über die Linie (18.). Das Tor nahm zwar etwas Tempo aus dem Spiel, Donezk agierte aber weiterhin druckvoll. Was fehlte, waren klare Torchancen. So blieben Srnas Eckbälle harmlos (27.) und auch ein Freistoß von Taison brachte keine Gefahr (35.).
Donezk mit Elan, aber ohne Idee
Da auf der Gegenseite van Persies Ecke auf den zweiten Pfosten keinen Abnehmer fand (38.), blieben die beiden Keeper nahezu beschäftigungslos. Donezk versuchte immer wieder, mit hohen Bällen das Mittelfeld zu überbrücken, fand gegen die sicher stehende Abwehr von United aber keine Mittel. Lediglich Teixeiras verdeckten Flachschuss musste de Gea parieren (39.). Doch auch wenn die großen Torraumszenen fehlten, blieb das Duell unterhaltsam, da beide Teams engagiert in die Zweikämpfe gingen.
Spielbericht
Mit gleichem Personal und gleichem Willen gingen beide Teams den zweiten Durchgang an. Den Hausherren gelang es, der Partie wieder mehr den eigenen Stempel aufzudrücken. Allerdings fehlte der Elf auch weiterhin vor dem Tor die zündende Idee. Unterdessen musste Manchester eine Schrecksekunde überstehen: Im Duell um den Ball traf Evra den eigenen Keeper. De Gea blieb zunächst liegen, konnte aber weiterspielen (52.).
Viele Fouls, wenig Spielfluss
Die Partie wurde zunehmend ruppiger, ein kontrollierter Spielaufbau war hüben wie drüben kaum noch zu sehen. Es fehlte die Präzision in den Pässen. Lediglich van Persie sorgte mit einem Schuss aus der Drehung für einen offensiven Lichtblick (72.). Mit einem der wenigen konsequent vorgetragenen Spielzüge kam Donezk dann aber zum Ausgleich: Nach einem schnellen Antritt von Rakitskiy konnte die United-Defensive den Ball nur abwehren. Den Abpraller nutzte Taison zum 1:1 (76.).
Die Intensität der Partie versprach eine packende Schlussphase und Donezk wurde den Erwartungen zumindest im Ansatz gerecht: Zunächst brachte Taison mit einer Flanke Smalling in Verlegenheit, der den Ball fast ins eigene Tor gelenkt hätte, bei der anschließenden Ecke musste de Gea eingreifen (85.). Letztlich blieb es allerdings bei diesen zwei Gelegenheiten. Da auch Manchester dem Tor von Pyatov nicht mehr gefährlich kam, endete die Begegnung leistungsgerechten 1:1.
In der Liga empfängt Donezk am Samstag (17.30 Uhr) Arsenal Kiew, Manchester ist am selben Tag (18.30 Uhr) in Sunderland zu Gast. In der Champions League geht es am 23. Oktober (20. 45 Uhr) weiter: Donezk gastiert in Leverkusen, United empfängt Real Sociedad.