Sein Abschied von Werder Bremen stand bereits seit geraumer Zeit fest, nun ist auch bekannt, wohin es Santiago Garcia zieht: Der Abwehrspieler heuert bei Deportivo Toluca in der mexikanischen Profiliga an. "Danke für vier emotionale Jahre und viel Erfolg für deine neue Herausforderung, Santi!", twitterte der SV Werder. "Bienvenido a nuestro equipo", "willkommen in unserem Team, Santiago Garcia", hieß es bei seinem neuen Arbeitgeber. Der Klub liegt ca. 65 Kilometer westlich von Mexico City in der Provinzhauptstadt Toluca.
"Alles raushauen", so die Diktion von Geschäftsführer Frank Baumann, wolle Werder am Samstag in Dortmund, um die kleine Chance auf den Einzug in die Europa League womöglich doch noch zu nutzen. Und um sich nicht mit drei Niederlagen am Stück aus der Saison zu verabschieden, was die phänomenale Rückrunde zumindest emotional zwangsläufig trüben würde.
Seit September 2013 trägt Santiago Garcia die Werder-Raute auf der Brust. Eine fünfte Spielzeit in Bremen wird es für den Argentinier nicht geben. Der Linksverteidiger und Werder konnten sich wie erwartet nicht auf eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages verständigen. Das gab Geschäftsführer Sport Frank Baumann am Donnerstagvormittag bekannt.
Europa im Blick. Im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin will Werder Bremen die gute Ausgangsposition im Kampf um die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb weiter ausbauen. "Es wäre für uns ein Bonus, in die Europa League einzuziehen", spricht Lamine Sané von einem zusätzlichen Anreiz, nachdem das Saisonziel erreicht ist, frühzeitig den Klassenerhalt sicherzustellen. Der Abwehrchef sieht sich dabei als einen guten Propheten: "Ich habe von Beginn an gesagt, dass wir nach oben schauen müssen."
Der nächste Ausfall bei Werder Bremen: Santiago Garcia zog sich im Nordderby nach einer Kollision mit Dennis Diekmeier eine Prellung der Halswirbelsäule zu. Der Abwehrspieler fällt vorläufig aus, seinem Gegenspieler macht er keinen Vorwurf: "Er wollte mich foulen, aber er wollte nicht, dass ich vom Platz musste."
Schöner hätte Ostern aus Werder-Sicht kaum verlaufen können. Das Nordderby gegen den Hamburger SV nach überzeugendem Auftritt mit 2:1 gewonnen und sich damit zugleich der allermeisten Abstiegssorgen entledigt. An der Weser sieht man das nicht ganz so und verweist schon jetzt auf das kommende Spiel in Ingolstadt.
Was sich schon seit Monaten andeutet, rückt nun näher: Santiago Garcia und Werder Bremen werden wohl getrennte Wege gehen. Der Argentinier zeigt sich mit dem Angebot, das Geschäftsführer Frank Baumann ihm offeriert hat, nicht zufrieden. Der Abwehrspieler über diese Offerte, die einen auf ein Jahr befristeten Vertrag enthält: "Ich bin schon ein bisschen enttäuscht." Er schließt einen Wechsel im Sommer nicht aus.
Der Vertrag von Santiago Garcia (28) läuft am Saisonende aus, und noch ist unklar, ob er sich mit Werder Bremen auf eine Verlängerung einigen kann. "Ich würde gerne bleiben", sagt der argentinische Linksverteidiger zwar, Einigkeit über Gehalt und Vertragslaufzeit gibt es aber noch nicht. Nun fliegt sein Berater ein. Garcia: "Ich bin seit vier Jahren hier, habe praktisch immer gespielt. Ich will bekommen, was ich verdiene."
"Voller Energie" ist Werder-Coach Alexander Nouri am Dienstag mit seinen Schützlingen in die neue Trainingswoche gestartet. Das 1:2 gegen Dortmund dient ihm weiterhin als Mutmacher. "Wir haben gezeigt, dass wir als Team noch enger zusammengerückt sind." Vor dem nächsten Kracher gegen den vermeintlich übermächtigen FC Bayern sagt der Fußballlehrer deshalb: "Wir glauben an uns und freuen uns auf das Spiel."
Sorgen um Max Kruse, Fitness-Diskussion, Comeback von Lamine Sané - genug Themen beschäftigen Werder Bremen vor dem wichtigen Spiel gegen den Tabellennachbarn Ingolstadt. Eine Personalie wird in den Überlegungen von Cheftrainer Alexander Nouri indes keine Rolle spielen: Santiago Garcia, der Linksverteidiger, der in dieser Saison bedenklich schwächelt und nach seiner Muskelverletzung noch längst nicht das Level von einst erreicht hat, wird auflaufen. Der einzige Grund: Überall herrscht hoher Konkurrenzdruck, aber nicht auf der Außenposition links.
Im Auswärtsspiel bei RB Leipzig am Sonntagnachmittag ist Santiago Garcia als Linksverteidiger bei Werder allemal gesetzt. "Er hat gegen Leverkusen ein sehr gutes Spiel gemacht, warum sollte ich etwas ändern?", lautet die rhetorische Frage von Trainer Alexander Nouri. Die Zukunft des Italo-Argentiniers an der Weser freilich ist offen. Garcias Vertrag läuft am Saisonende aus - mehr als Absichtsbekundungen zur Verlängerung gibt es bislang nicht.
In sein erstes Bundesligaspiel als zumindest bis Saisonende dauerhaft installierter Chefcoach geht Alexander Nouri mit spürbarer Vorfreude, dabei steht er vor einer Gratwanderung. Zwei personelle Optionen hat er für die anstehenden Prüfungen zur Verfügung, "keine Sorgen" macht der Trainer sich um die Besetzung der Torhüterposition.