Miroslav Klose auf dem Weg zum 6:0, Bacciocchi und Keeper Simoncini haben das Nachsehen. dpa
Nachdem Tim Borowksi wegen Adduktorenproblemen nicht zur Verfügung stand, nominierte Bundestrainer Joachim Löw dessen Bremer Vereinskollegen Torsten Frings für das defensive Mittelfeld. Gegenüber dem 1:0 über Irland am Samstag ergaben sich somit keine personellen Veränderungen. San Marino stand extrem defensiv. Fünf Mann spielten in der Verteidigung, davor machten vier Akteure im Mittelfeld die Räume eng. Andy Selva, Kapitän und einziger Profi der San Marinesen, war der einzige Stürmer.
Wie erwartet war die deutsche Elf vor 5000 Zuschauern in Seravalle von Beginn an überlegen. Allerdings tat sich die DFB-Auswahl gegen den extrem tief stehenden Gegner zunächst sehr schwer. Doch bereits in der 12. Minute wurden die Bemühungen des WM-Dritten belohnt: Nach einer Flanke von Schneider köpfte Podolski zum 1:0 ein.
Die deutsche Elf blieb auch in der Folgezeit am Drücker. Geduldig wartete das Löw-Team auf die Chance zu weiteren Toren. Die Partie wirkte so bei aller Überlegenheit etwas unterkühlt.
Ein Doppelschlag nach einer halben Stunde sorgte dann aber für klare Verhältnisse. Zunächst traf Schweinsteiger nach einer Jansen-Hereingabe zum 2:0 (29.), 60 Sekunden später war Klose einen Schritt schneller als San Marinos Keeper Simoncini und erhöhte auf 3:0.
Und sechs Minuten später wurde der Sturmlauf der deutschen Elf mit dem 4:0 belohnt. Nach schöner Vorarbeit von Schweinsteiger traf Ballack mit einer Direktabnahme.
Und noch vor der Pause machte die deutsche Elf das halbe Dutzend voll. Zunächst traf Podolski nach erneuter Schneider-Vorlage ein zweites Mal (43.), dann nutzte Klose Patzer von Simoncini und Verteidiger Bacciocchi zum 6:0 aus (45. + 1).
Trost für den Torhüter: Alessandro Della Valle und Aldo Simoncini.
Zur Pause blieben Kapitän Ballack (muskuläre Probleme) und Klose in der Kabine, dafür spielten nun Asamoah und Odonkor. Und die deutsche Elf knüpfte dort an, wo sie im ersten Durchgang aufhörte: Keine 120 Sekunden waren gespielt, als Schweinsteiger einen Freistoß aus halblinker Position genau in den rechten Torwinkel hämemrte.
Die zweite Halbzeit bot Einbahnstraßen-Fußball. San Marino war nun auch mit den Kräften am Ende, so dass die deutsche Mannschaft fast nach Belieben walten und schalten konnte.
Und das Löw-Team hatte nun so richtig Spaß am Spiel und am Toreschießen. Keine 120 Sekunden waren gespielt, da hämmerte Schweinsteiger einen Freistoß aus halblinker Position genau in den rechten Torwinkel. Sein Vereinskollege Podolski (64., 71.) ließ ebenso wie Hitzlsperger (66., 73.) noch zwei Tore folgen.
Sogar Manuel Friedrich durfte noch jubeln. In seinem dritten Länderspiel erzielte der 26-Jährige sein erstes Tor. Gleichzeitig war es das erste Tor eines Mainzer Spielers im Nationaldress. Den Schlusspunkt setzte Schneider, der einen Handelfmeter souverän zum 13:0 verwandelte.
Nach einigen Minuten Anlaufschwierigkeiten dominierte die deutsche Elf das völlig überforderte San Marino und siegte am Ende mit 13:0 (6:0). Für die deutsche Elf ist es der höchste Auswärtssieg in der deutschen Länderspielhistorie. Die bisherige Bestmarke resultiert vom 11. März 1934, als ein 9:1 in Luxemburg gelang. Am 11. Oktober steht für die deutsche Elf in der Slowakei das nächste EM-Qualifikationsspiel an.