Rapid hat am Sonntag im Schlager der Bundesliga auswärts gegen Red Bull Salzburg einen Achtungserfolg erreicht. Die Hütteldorfer erkämpften beim Meister und Tabellenführer nach Toren von Sesko (1.) beziehungsweise Querfeld (21.) ein 1:1 und sorgten damit nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen für positive Schlagzeilen
Bundesliga - 9. Spieltag
Für die Mozartstädter gab es nach zuletzt sechs Liga-Siegen in Folge wieder einen Punkteverlust. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger Sturm Graz schrumpfte auf vier Punkte.
Dabei waren die Vorzeichen für Rapid alles andere als gut gestanden. Elf sieglose Meisterschaftsduelle mit Salzburg warf die Statistik vor dem Anpfiff aus, in Wals-Siezenheim hatte man seit fünf Jahren nicht mehr gepunktet. Und die Partie begann auch denkbar schlecht: Rapid hatte Anstoß, verlor den Ball schnell, Sucic schlug einen weiten Pass in die Spitze, Querfeld leistete sich einen Stellungsfehler und Sesko war der Nutznießer - der Slowene bezwang Rapid-Goalie Hedl nach 17 Sekunden.
Wer zu diesem Zeitpunkt von einem Salzburger Kantersieg ausging, wurde schnell eines Besseren belehrt. Rapid lieferte eine bemerkenswerte Reaktion auf das schnelle 0:1 ab, presste mutig an, zwang die Hausherren immer wieder zu Fehlern und wurde einige Male gefährlich - so auch in der achten Minute, als Salzburg-Schlussmann Köhn bei einem Volley von Kühn Mühe hatte. Auch beim darauffolgenden Corner war Köhn bei einem Versuch von Moormann gefordert. Wieder eine Minute später schoss Kerschbaum aus guter Position weit daneben.
Rapid hielt Salzburger Sturmlauf nach der Pause stand
In dieser Phase zeigten die mit einer Dreierkette angetretenen Rapidler, bei denen Grüll und Greil nur auf der Bank saßen, ihre vielleicht beste Saisonleistung. Belohnt wurde dies in der 21. Minute: Bernardo konnte im eigenen Sechzehner nach einem Einwurf nicht klären, Querfeld schnappte sich den Ball und traf aus spitzem Winkel vìa Innenstange. Kurz darauf mussten die Salzburger einen weiteren Rückschlag verdauen - Kameri ging mit einer Schulterverletzung vom Platz.
Trotzdem bekamen die "Bullen" die Partie gegen Ende der ersten Hälfte etwas besser in den Griff, mehr als ein Abseitstor von Simic (30.) schaute aber nicht heraus. Die zweite Hälfte brachte ein verändertes Bild. Die Salzburger agierten deutlich druckvoller und wären beinahe wieder mit einem schnellen Tor in Führung gegangen, doch Koscelnik fälschte einen Kopfball von Simic per Kopf an die eigene Latte ab (47.).
Salzburg blieb tonangebend, Sesko prüfte Hedl (60.), köpfelte knapp drüber (79.) und scheiterte bei der besten Chance neuerlich an Hedl (83.). Zudem rettete Sollbauer bei einem Schuss von Koita auf der Linie (88.). Den Wienern gelang in der Offensive mit Ausnahme eines Kühn-Fehlschusses (64.) und eines von Köhn parierten Pejic-Kopfballs relativ wenig. Trotzdem reichte es für die Gäste zu einem Punkt, der eine Moralinjektion bedeutet und Trainer Ferdinand Feldhofer den Job retten könnte.