Auf Seiten der Hausherren ließ Trainer Dirk Lottner im Vorfeld seines ersten Heimauftritts nichts unversucht – verlegte sogar das Training auf die Anstoßzeit 14 Uhr, damit sich die Spieler daran gewöhnen, zu dieser Uhrzeit Höchstleistungen zu vollbringen. Personell nahm der neue Coach im Vergleich zum 1:0 in Burghausen zwei Wechsel vor: Christiansen musste auf der Bank Platz nehmen, Starke fehlte gesperrt (Gelb-Rot). Es begannen Jakobs und Savran. Gäste-Coach Zorniger wechselte nach dem 1:0 im Topspiel gegen Darmstadt nur einmal Personal: Röttger startete anstelle des angeschlagenen Fandrich.
Die Gäste starteten als druckvolleres Team in die Partie, schnürten Rostock am eigenen Sechzehner ein und hatten durch Kimmich (2.) und Poulsen (5.) die ersten guten Möglichkeiten. Erst nach und nach gelang es den in der Defensive kompakt stehenden Gästen, sich auch im Umschaltspiel bemerkbar zu machen. Mendys Zuspiel nach einem schnellen Angriff konnte Blacha aber nicht verwerten (13.). In der Folge gestaltete Rostock das Spiel immer ausgeglichener, wodurch Torraumszenen zur Mangelware wurden. Die klareren Möglichkeiten gab es aber auch weiterhin auf Seiten der Gäste: Frahns Kopfball stellte keine Herausforderung für Hahnel dar (23.) und auch Röttger wusste per Freistoß nicht zu überzeugen (25.).
Frahn kaltschnäuzig vom Punkt
In der 39. Minute geriet der Kasten des Hansa-Keepers erstmals ernsthaft in Gefahr: Nach einer butterweichen Flanke von Rötter nötigte ein Frahn-Kopfball Hahnel sein ganzes Können ab. Wenig später musste sich der Schlussmann dann aber gegen den Goalgetter geschlagen geben: Nach einem Foul von Ruprecht an Kaiser zeigte Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus auf den Punkt. Frahn trat an und chipte den Ball abgebrüht über den abtauchenden Hahnel hinweg zum 1:0 über die Linie (44.).
Der 36. Spieltag
Die zweite Hälfte begann zerfahren. Beiden Teams gelang im Spielaufbau wenig – Leipzig fand keinen Weg durch die eng stehende Rostocker Defensive, den Hausherren ihrerseits fehlte die zündende Idee im Umschaltspiel. So plätscherte das Geschehen mit zahlreichen Fehlpässen vor sich hin. Lottner reagierte mit einem ersten Wechsel, versuchte mit der Hereinnahme von Kucukovic für Jakobs das Spiel zu beleben (65.). Und auch Zorniger brachte mit Franke für Röttger frisches Personal (69.).
Einen Lichtblick gab es in der 71. Minute, als Demme Frahn bediente, der jedoch knapp verpasste. Ansonsten blieb der Unterhaltungswert der Partie überschaubar: Viele kleinere Fouls und Ungenauigkeiten in den Zuspielen ließen kaum noch Spannung aufkommen. Erst in der 80. Minute sorgte Kucukovic mit einem Pass in die Schnittstelle noch einmal für Gefahr, doch Blachas Schuss konnte Coltorti mit dem Gesicht abwehren. So blieb es letztlich beim knappen, glanzlosen Sieg des Aufstiegsaspiranten, der damit den Abstand auf Verfolger Darmstadt wieder auf vier Zähler vergrößert.
Nächsten Samstag (13.30 Uhr) muss Rostock in Erfurt ran, gleichzeitig hat Leipzig vor heimischem Publikum gegen den 1. FC Saarbrücken die Chance, den Aufstieg mit einem Sieg in trockene Tücher zu bringen.