Rostocks Coach Jens Härtel sah nach dem 3:0 gegen Hannover 96 keinen Grund für Wechsel.
Der Heidenheimer Trainer Frank Schmidt wechselte im Vergleich zum 2:1 beim FC Ingolstadt hingegen zweimal. Leipertz und Schmidt rückten für Sessa und Kühlwetter in die Startelf.
Mainka köpft Heidenheim in Führung
Die Annahme, dass das Zweitligaduell eine enge Kiste werden könnte, bestätigte sich im ersten Durchgang. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und kämpften intensiv um jeden Ball. In der Offensive wirkten die Gäste aus Heidenheim etwas zielstrebiger: Nachdem Schmidts Treffer aus der ersten Minute aufgrund einer Abseitsposition noch aberkannt worden war, erzielte Mainka nach einer Ecke per Kopf die Führung für Heidenheim (25.).
Rostock hatte nach dem Rückstand mehr vom Spiel, was auch daran lag, dass sich Heidenheim ein wenig zurückzog und nicht mehr so früh anlief, wie noch zu Beginn. Die Kogge suchte nach Lücken, ließ jedoch Durchschlagskraft vermissen, weshalb im ersten Durchgang keine hundertprozentige Torchance heraussprang. Der pfeilschnelle Mamba hatte die beste Möglichkeit, als er einen Abschluss aus der Distanz einen knappen Meter zu hoch setzte (40.). Die Heidenheimer entwickelten weiterhin mehr Zug zum Tor und hatten noch vor der Pause die Chance zu erhöhen, doch Schmidts Abschluss wurde im letzten Moment geblockt (37.).
Eigentor bringt Hansa zurück ins Spiel
In Hälfte zwei waren die Hausherren das aktivere Team. Die Elf von Trainer Härtel ließ den Ball immer wieder über mehrere Minuten in den eigenen Reihen laufen. Dennoch fehlte weiter der Zug zum Tor, weshalb der Ausgleich nach einer Standardsituation fallen musste: Roßbachs Kopfball sprang vom Pfosten zu Mainka, der nicht mehr reagieren konnte und das Leder unglücklich ins eigene Tor lenkte (57.).
Heidenheim agierte auch nach dem Treffer abwartend, wurde erst eine knappe Viertelstunde vor Schluss wieder aktiver. Schöppner (77.) und Pick (82.) kamen in aussichtsreicher Position zum Abschluss, scheiterten jedoch an Kolke. Sonst gingen beide Mannschaften nicht das größte Risiko, der Sieger musste in der Verlängerung gefunden werden.
Und in dieser erwischte die Kogge einen Traumstart: Schumacher schlenzte das Leder an den rechten Pfosten, der Abpraller landete bei Rizzuto, der die Kugel zum 2:1 im leeren Tor versenkte (94.). Angefeuert von knapp 15.000 frenetischen Fans im Ostseestadion warfen die Rostocker alles rein und stoppten die meisten Annäherungsversuche der Gäste schon im Ansatz.
Krimi in der Verlängerung: Munsy hat das letzte Wort
Heidenheim rannte an, tat sich aber schwer, bis Kühlwetter aus der Distanz einfach mal sein Glück probierte: Kolke wehrte zur Seite ab, wo Schimmer bereit stand und aus spitzem Winkel zum Ausgleich einnetzte (108.). So sah es lange nach Elfmeterschießen aus, doch in letzter Minute kam Munsy per Kopf an den Ball und versetzte das Ostseestadion in Ekstase (120.).
In der 2. Bundesliga treffen beide Mannschaften nächste Woche Sonntag (13.30 Uhr) gleich wieder aufeinander. Das Heimrecht geht dann aber an Heidenheim.