Mit dem jüngsten 1:6 in der Europa Conference League bem FK Bodö/Glimt hatte die Roma nicht nur ihren ersten herben Rückschlag in dieser Saison kassiert, sondern zugleich auch Trainer José Mourinho die meisten Gegentore in seiner langjährigen Trainerkarriere hinnehmen müssen - in 1008. Spielen auf Profiebene. Umso wichtiger, dass "The Special One" nach seinen folgenden deutlichen Aussagen ("Haben einen limitierten Kader, haben nur 13 Spieler, die ein Team repräsentieren, die anderen sind auf einem anderen Level") beim Topspiel gegen den bis dato schadlosen Tabellenführer aus Neapel wieder seine Top-Kräfte aufboten konnte.
Und siehe da: Kräfte wie Kapitän Pellegrini, Zaniolo oder auch Ex-Dortmunder Mkhitaryan boten den Neapolitanern vom Start weg einen intensiven Kampf. Stürmer Abraham, der zwischenzeitlich sogar angeschlagen kurz vor der Auswechslung gestanden und dann doch auf die Zähne gebissen hatte, hätte sogar frei vor Keeper Ospina das 1:0 machen müssen, verzog aber (28.). Auf der anderen Seite näherten sich allen voran Insigne (42.) sowie Zielspieler Osimhen (14. und 40.) an, der sich intensive Duelle mit Gegenspieler Mancini bot.
Pfosten, Latte, knapp vorbei
Tore sollten in den ersten 45 Minuten aber nicht fallen, auch die ganz großen Highlights fehlten - was sich allerdings mit Wiederbeginn änderte - genauer gesagt in Minute 60: Hier rettete Mancini quasi auf der Torlinie gleich zweimal binnen Sekundenbruchteilen vor dem einschussbereiten Osimhen, der Pfosten half den Römern auch noch. Obendrein schoss Mario Rui aus guter Lage drüber (60.), während Osimhen wenig später auch noch einen Kopfball auf die Latte setzte (62.). In den Folgeminuten versteckte sich aber auch die Roma nicht, Mkhitaryan (65.) und Pellegrini (66.) näherten sich an. Außerdem nickte Mancini aus bester Lage haarscharf links am Pfosten vorbei (72.).
In einer überschaubaren Schlussphase passierte dann nicht mehr viel, vielmehr ging es auf dem Feld teils rabiat mit noch einigen Gelben Karten weiter. Zudem sah noch Roma-Coach Mourinho Gelb-Rot - wohl nachdem er wiederholt gemeckert hatte (82.). Nach seinem Platzverweis "kommentierte" der "Special One" das Richtung Schiedsrichter mit einem sarkatisch gehobenen Daumen.
Es blieb sportlich beim 0:0 zwischen diesen beiden offensivstarken Mannschaften, was absolut in Ordnung ging - und zwei Serien enden ließ: Die heimischen Giallorossi ließen nach vier Heimsiegen am Stück erstmals Punkte im Stadio Olimpico aus, während die Neapolitaner (Luciano Spalletti sah übrigens nach Schlusspfiff für höhnischen Beifall für den Referee noch glatt Rot) nach ihren acht Startsiegen erstmals die vollen Zähler verpassten - und sich fortan mit Milan (jeweils 25 Punkte) Rang 1 in der Serie A teilen.