Regensburgs Trainer Markus Weinzierl setzte nach dem 1:1 gegen den SV Babelsberg zum Drittliga-Auftakt auf vier neue Gesichter in der Startformation. Schmid und Müller mussten auf die Bank, Schlauderer und Nachreiner fielen komplett aus. Dafür begannen Temür, Klauß, Kurz und der erst 18-jährige Ziereis, der damit sein erstes Spiel im Seniorenbereich absolvierte. Für Lucien Favre und seine Mannschaft war die Partie das erste Pflichtspiel der Saison. Er vertraute auf bewährtes Personal. Einzig Rupp, Neuzugang vom KSC, durfte beginnen.
Beide Mannschaften begannen vorsichtig und versuchten ohne Hektik ins Spiel zu finden. Die Hausherren standen solide in der Abwehr und vermieden bei ihren Angriffsversuchen jedes Risiko, um nicht in gefährliche Konter der Gäste zu laufen. Da es die Gladbacher ebenfalls vermieden, mit großem Druck anzugreifen, hatten beide Torsteher zunächst einen ruhigen Abend.
Der Bundesligist bewies allerdings Geduld und Cleverness. Die erste Standardsituation nutzten die Favre-Schützlinge humorlos zur Führung. Reus zirkelte eine Ecke auf den kurzen Pfosten. Dort löste sich Stranzl von seinem Gegenspieler und köpfte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor (14.).
Die Elf von Markus Weinzierl versuchte sich aufzubäumen, doch zu mehr als einem Weitschuss von Binder in der 17. Minute, der weit vorbei ging, sollte es nicht reichen.
Im Gegenteil: Die Borussia steigerte ihre Überlegenheit von Minute zu Minute und brachte die Abwehr der Hausherren immer weiter unter Druck. Das zweite Tor für den Bundesligisten war nur eine Frage der Zeit. Es fiel in der 22. Minute, als de Camargo vor dem Strafraum für Reus auflegte. Der Gladbacher narrte die halbe Jahn-Abwehr und tunnelte noch Verteidiger Philp bei seinem Torschuss. Hofmann war ein zweites Mal geschlagen.
Regensburg kämpfte jedoch unverdrossen weiter und versuchte gegen den Bundesligisten, der jetzt einen Gang herunter geschaltet hatte, alles. Allerdings war es Gäste-Torwart ter Stegen, der die Hausherren wieder ins Spiel brachte. Als Klauß in der 29. Minute mit einem Steilpass Richtung Tor durchstartete, stürzte der Keeper Hals über Kopf aus seinem Kasten und brachte den Stürmer der Hausherren zu Fall. Die logische Folge: Elfmeter für die Hausherren und Gelb für ter Stegen, der dabei noch Glück hatte, nicht wegen einer Notbremse vom Platz gestellt zu werden. Tobias Schweinsteiger ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte sicher (31.).
DFB-Pokal
Danach wurde das Spiel offener. Die Hausherren griffen früh an und unterbanden das Gladbacher Aufbauspiel oft schon an der Mittellinie. Die letzten beiden Torchancen vor der Pause hatte aber trotzdem der Gladbacher Reus. Zunächst scheiterte er am glänzend reagierenden Hofmann im Regensburger Kasten (33.), dann zirkelte er einen Freistoß aus gut 30 Metern über das Jahn-Tor (44.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs versuchten die Gladbacher Ball und Gegner zu kontrollieren, während die Hausherren das letzte Risiko im Spiel nach vorne immer noch scheuten.
Trotzdem hatte der SSV Jahn die erste Chance der zweiten Hälfte. Klauß zog aus 18 Metern ab, scheiterte jedoch an ter Stegen (53.).
Doch Mönchengladbach suchte jetzt die Entscheidung. Zunächst wurde ein Kopfball von de Camargo durch Philp abgeblockt (56.), dann scheiterte Dante mit einem Freistoß an Hofmann (58.).
Das wohl entscheidende dritte Tor für den Bundesligisten wollte in dieser Phase aber nicht fallen. Allerdings wurde der Drittligist immer mehr am eigenen Strafraum festgenagelt. Gefährliche Angriffe durch die Regensburger waren nicht zu sehen.
In der 70. Minute war es für den tapferen Drittligisten aber vorbei. Rupp legte einen Ball steil nach vorne. Dort verschätzte sich Ziereis beim Kopfball, und de Camargo zog mit dem Ball auf und davon. Mit einem klassischen Heber ließ der Brasilianer auch Torwart Hofmann keine Chance und erzielte das dritte Tor für den Bundesligisten.
Damit war das Spiel gelaufen. Der Bundesligist nahm das Tempo aus dem Spiel, kam aber trotzdem noch zu Torchancen. Hanke (77.), Dante (82.) und der eingewechselte Herrmann (86.) hatten bei ihren Versuchen aber kein Glück.
Da sich die Regensburger Chancen in der Schlussphase auf einen 30-Meter-Schuss des eingewechselten Schmid reduzierten (85.), war der Sieg für den Bundesligisten nicht mehr in Gefahr. Das Team von Lucien Favre erreichte sicher die zweite Runde.
Bereits am kommenden Mittwoch geht es für die Regensburger weiter. Am zweiten Spieltag der dritten Liga müssen sie bei Werder Bremen II antreten. Borussia Mönchengladbach reist zum Bundesliga-Auftakt am Sonntag zum Schlagerspiel nach München zum FC Bayern.